zum Hauptinhalt

Immobilien: Duftende Erinnerungen

Wohlgerüche in Räumen heben die gedrückte Winterlaune

Raumdüfte können ein Zimmer in Sekunden verwandeln. Nicht nur in eine Sommerwiese, sondern zum Beispiel auch in eine Zitrusplantage oder in die amerikanische Prärie. Die Duftcocktails in Spray- oder Kerzenform werden mittlerweile in immer ungewöhnlicheren Aromen angeboten und erfreuen sich vor allem in der kalten Jahreszeit wachsender Beliebtheit.

Wer seine gedrückte Winterlaune mit Düften heben will, sollte jedoch nicht blind zu einem der zahlreichen Wohlgerüche greifen. Denn wie ein Duft auf den einzelnen Menschen wirkt, hängt sehr von den Erinnerungen ab, die mit einem Geruch verknüpft sind. „Der Geruchssinn ist mit dem ältesten Teil des Gehirns verbunden, das in Sekundenbruchteilen einen Geruch mit längst verschütteten Kindheitserinnerungen verbindet“, erklärt der Aromatherapeut Jürgen Trott-Tschepe aus Berlin. So könne beispielsweise ein zitroniger Geruch bei jemandem, der schon einmal in einem südlichen Land war, eine Erinnerungskette auslösen und die Stimmung aufhellen. Ob bei einem Geruch positive oder negative Gefühle entstehen, hängt also von den damit zusammenhängenden Erinnerungen ab.

Einige Düfte werden von fast allen Menschen auf Anhieb gemocht: So zum Beispiel Orange, Zitrone und Mandarine, die unter anderem den Appetit anregen, die Stimmung aufhellen und in eine „spielerische Stimmung“ versetzen sollen. Lavendelöl ist dagegen besonders für Menschen geeignet, die sich erschöpft und ausgebrannt fühlen, so Trott-Tschepe. Bei der Dosierung ätherischer Öle sei allerdings Vorsicht angebracht, rät der Experte: „Viel hilft viel gilt nicht, eine zu hohe Dosierung kann die Wirkung aufheben", meint er. Die Duftkerze sollte nicht länger als eine halbe Stunde brennen.

Ob lieber zur Duftkerze, zur Duftlampe, zum Duftspray oder zum Räucherstäbchen gegriffen wird, ist eine Frage der persönlichen Vorlieben. Der Unterschied liegt in der Handhabung, weniger im Geruch.

Im Kaufhaus Ludwig Beck in München machen die Düfte auch vor den Kleiderschränken nicht halt. Neben diversen Raumsprays und Duftlampen finden sich hier Schrankpapier und Kleiderbügel in unterschiedlichsten Duftnoten. Damit kann der Kleiderschrank viele Monate beduftet werden, so Claudia Silverio, Abteilungsleiterin bei Beck. Silverios persönlicher Favorit ist die „Lampe Berger“, eine ursprünglich für französische Landhäuser entworfene Glas- oder Porzellanlampe. Über einem glühenden Docht verdampft dabei eine alkoholische Duftflüssigkeit: „Das ist wie ein nicht rauchendes Räucherstäbchen – und in Frankreich gang und gäbe“, erklärt Silverio. dpa / gms

Sabine Weber

Zur Startseite