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Immobilien: Edel, dekorativ, aber teuer

Der Preis von Natursteinplatten hängt von der Gesteinsart und dem Format ab

Bei Wegen und Sitzflächen im Garten werden meist Waschbetonplatten oder andere künstliche Beläge bevorzugt. Natursteine findet man dagegen seltener. Dabei sind sie ebenfalls widerstandsfähig, frostunempfindlich und pflegeleicht. Allerdings muss man bei der Anschaffung tief ins Portemonnaie greifen, zumal es je nach Gesteinsart, Format und Dicke der Platte sehr unterschiedliche Preislagen gibt. Sie liegen bei den günstigen bis mittleren Angeboten zwischen 25 und 50 Euro pro Quadratmeter und erreichen je nach Gesteinsart auch 200 Euro. Wer nicht zu den begnadeten Hobby-Handwerkern gehört, muss das Verlegen durch den Fachmann zu den Materialkosten dazu rechnen. Hinzu kommt, dass zuvor ein tragsicherer Unterbau hergestellt werden muss. Er besteht aus einem verdichteten Schottergemisch von etwa 20 Zentimeter Höhe, auf das ein Zementmörtelbett gelegt wird. Bei der richtigen Auswahl des Gesteins überdauert solch eine Anlage allerdings Generationen.

Natursteine werden aus etwa 40 gesteinsbildenden Materialien aufgebaut. Die Art der Zusammensetzung entscheidet über die Dauerhaftigkeit, die Möglichkeiten der Bearbeitung und über die Farbe. Früher wurden die Platten vom Gesteinsbrocken abgespaltet, heute werden sie gesägt. Das hat funktionelle Vorteile, denn es können große Fächen in beliebiger Stärke hergestellt werden. Allerdings sind abgespaltete Platten optisch reizvoller als gesägte, und zwar durch ihre interessante Oberfläche und den bruchrauhen Kanten. Um eine standsichere Fläche zu erhalten, sollte möglichst ein großes Format gewählt werden, zumal dadurch auch eine ruhigere Wirkung erzielt wird. Das gilt insbesondere bei der Verwendung von polygonalen Platten. Diese kosten etwas weniger als viereckig oder nach Maß geschnittene Formate. Das Verlegen dieser sehr unterschiedlich geformten Platten ist besonders schwierig und gleicht einem Puzzlespiel, das man besser dem Fachmann überlassen sollte. Doch die so gestalteten Wege oder Sitzflächen wirken sehr reizvoll und natürlich.

Verhältnismäßig preisgünstig ist Sandstein, der in Rot, Rostbraun, Gelblich, Grauviolett oder anderen Farben angeboten wird. Besonders der Ruhrsandstein ist in seiner Oberflächenstruktur ein sehr hartes Gestein, das äußerst widerstandfähig und stabil ist. Er wird in bräunlich-gelben bis gräulich-bläulichen Farbschattierungen angeboten. Dagegen weist der rote Wesersandstein als Plattenmaterial schon nach kurzer Zeit erhebliche Mängel auf. Die Oberfläche lässt sich dann leicht abschieben. Schnell siedeln sich aufgrund von Feuchtigkeit Moose an, die zu einer erheblichen Rutschgefahr werden können.

Gneis gehört zur mittleren Preisgruppe, ist sehr widerstandsfähig und bruchfest. Er verwittert kaum und eignet sich für Bodenbeläge ebenso wie für Einzäunungen, Mauern, Treppen und Zaunpfosten. Angeboten werden vorwiegend große Platten oder Quader in Rostbraun oder in Grau-violett. Außerdem lässt er sich gut mit anderen Gesteinen und auch mit Holz oder Stahl kombinieren.

Zu den wohl am meisten verkauften Natursteinen gehört Granit. Er ist unempfindlich gegen Witterungseinflüsse, zeitlos und elegant. Die Oberflächenbearbeitung – geschliffen, geriffelt, geflammt, gestockt – bestimmt die Optik. Angeboten werden die Platten je nach Herkunft in verschiedenen Farben und Zeichnungen, von weißgrau über rosagrau, gelbgrau mit schwarz bis anthrazit.

Einen Hauch von mediterraner Atmosphäre bringt Porphyr in den Garten, ein Vulkangestein, das dem Granit ähnelt. Er ist in rötlichen, grünen und grauen Farbtönen in verschiedenen Größen erhältlich. Der Preis beginnt bei etwa 45 Euro pro Quadratmeter. Ein Weg oder eine Fläche mit polygonalen Platten dieses Natursteins belegt, eignet sich besonders gut für einen naturnahen Garten.

Groß ist die Preisspanne bei Kalkstein, der als Material wegen seiner Vielfalt geschätzt wird. Die Möglichkeiten der Verwendung reichen von Platten für Gehwege, Sitzplätze und Terrassen bis hin zu Steinen für Böschungen, Trockenmauern oder Steingärten. Neben Farbe und Form sind beim Kalkstein vor allem Herkunft und Art wichtig, denn die Härte und damit ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber der Witterung sind sehr unterschiedlich. Da nicht alle Arten frostfest genug sind, muss man darauf bei der Auswahl besonders achten. Zur Verfügung stehen vor allem Muschelkalk in vielen Arten sowie Kalksandstein in großer Auswahl. Besonders für Wege, Terrassen und Sitzplätze wird bevorzugt Muschelkalk verwendet, denn er ist fest und dauerhaft. Manuell gebrochene Platten mit ihren interessanten bruchrauen Oberflächen sehen attraktiver aus als die von Maschinen gesägten, sind aber seltener zu finden.

Besonders reizvoll sind auch Wege oder Sitzflächen aus Krustenplatten. Sie entstehen beim Zersägen eines Blocks und haben eine glatte und eine bruchraue Fläche. Je nach Verwendung kann man entscheiden, welche Fläche gesehen werden soll. Für wenig begangene Wege mit mehr dekorativem Charakter empfiehlt es sich durchaus, die raue Oberfläche der Krustenplatten nach oben zu legen.

Sehr dauerhaft ist auch der Kieselkalk. Korrekter ist die Bezeichnung Kalksilikat, denn bei dessen Entstehung drangen in das dunkle Gestein einst Silikate ein, die ihm Härte und Beständigkeit geben.

Da eine Anlage aus Natursteinplatten kostspielig ist, sollte man zuvor intensive Preisvergleiche machen. Auskunft geben unter anderem Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus, die auch Angebote für das Verlegen unterbreiten. In jedem Fall sind Natursteine aus der näheren Umgebung allgemein günstiger, da sie ohne hohe Transportkosten zur Verfügung stehen.

Beispiele für Bezugsquellen: Vratislavsky, Buckower Chaussee 90-95, Nahmitzer Damm 31, 12277 Berlin (Marienfelde), Telefon: 723957-0, Fax: 7219001; Stein-Welt Berlin, Roedernallee 54, 13437 Berlin-Reinickendorf, Telefon: 40910275, Fax: 40910277; Baustoff-Kontor Bernau, Potsdamer Straße, 16321 Bernau, Telefon: 03338 / 5370.

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