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Immobilien: Ein kostbares Gut

Gartenabfälle lassen sich auch auf kleinem Raum verwerten

Pflanzenabfälle sind für die grüne Tonne eigentlich viel zu schade. Denn was im Laufe des Jahres von den Pflanzen geschnitten, gezupft und gebrochen wird, ist ein wertvoller Rohstoff. Richtig eingesetzt, sparen die abgeblühten Blumen, welken Stängel und zurück gestutzten Zweige teuren Dünger. Kompostieren ist das Stichwort, das sofort auftaucht, wenn es um die Verwertung von Pflanzenresten geht. Aber was tun, wenn kein Platz ist für einen richtigen Kompost mit drei Fächern zum Mischen und Reifen? Eine Komposttonne ist eine Lösung, aber auch Mulchen oder Flächenkompostierung bieten sich an.

Beim Mulchen bleiben Pflanzenreste direkt an Ort und Stelle. Altes Laub und welke Blüten werden auf der Erde verteilt. Zu grobe Materialien schneidet oder häckselt man klein und breitet sie auf der Erde aus. Der Anblick ist zwar gewöhnungsbedürftig, ein wenig Erde, über die Pflanzenreste gestreut, löst aber das Problem. Mulchen ist der Natur abgeschaut. Kleinlebewesen und Mikroorganismen wie Regenwürmer, Asseln, Milben, Bakterien und Pilze lösen die Pflanzenstrukturen auf, bis die Mineralstoffe frei werden und von den Pflanzen aufgenommen werden können. Der natürliche Stoffkreislauf schließt sich. Bis es so weit ist, wirkt sich die schützende Schicht auch positiv auf den Boden aus. Unter der Decke aus Pflanzenresten ist er vor Verschlämmen durch Regen und vor Austrocknung durch Sonne und Wind geschützt.

Allerdings dürfen nur krankheitsfreie Pflanzenteile verwendet werden. Alles, was nach Viren-, Pilz- oder Bakterienerkrankung aussieht, wird weggeworfen. Beseitigt werden auch Wurzelunkräuter wie Giersch oder Quecke. Ihre Wurzelstücke würden rasch wieder Fuß fassen. Unkräuter, die sich nur durch Samen vermehren, ergänzen das Mulchmaterial, sofern ihre Samen noch nicht reif sind.

Die Flächenkompostierung unterscheidet sich vom Mulchen kaum. Mit fünf bis zehn Zentimeter Stärke ist die Schicht des Flächenkomposts einfach nur dicker als die Mulchschicht. Meist dient Herbstlaub zur Flächenkompostierung. Auf Baumscheiben, unter Hecken und Gehölzen, aber auch auf Rosen- und Gemüsebeeten entfaltet es positive Wirkung. Kleine, zarte Pflanzen werden von dem Material dagegen erstickt. Das zum Kompostieren gedachte Herbstlaub kann dünn mit Erde abgedeckt werden, damit der Wind es nicht verweht. Schwer verrottendes Laub, wie das von Kastanien, Walnüssen oder Eichen, wird mit Gartenkalk vermischt und so rascher abgebaut. Außerdem lassen sich Kräuterextrakte, Gesteinsmehl und Kompostbeschleuniger zusetzen, was die Stoffumsetzung verbessert und Fäulnis verhindert. In kleinen Gärten mit wenig Platz ist ein Schnell- oder Thermokomposter ideal. Der offene Kunststoffbehälter steht direkt auf dem Gartenboden, damit Mikroorganismen und Kleinlebewesen von unten zuwandern können. Als letzter Ausweg bleiben geschlossene Behälter wie die Wurmkiste. Sie kann auch auf Balkon oder Terrasse aufgestellt werden.

Ob Thermokomposter oder Wurmkiste: Würmer, Bakterien und Pilze mögen es dunkel, feucht, gut belüftet, aber warm. Gut gepflegt enthält der Behälter am Grund fertigen Kompost, darüber unreifen und ganz oben frisch eingefülltes Material. Nach vier bis sechs Monaten kann der erste Kompost entnommen werden.

Helga Panten, dpa

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