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Immobilien: Fertighäuser machen Boden gut

Industrieverband zieht Jahresbilanz

Immer mehr Bauherren entscheiden sich für ein Fertighaus. In Berlin und Brandenburg wurde im vergangenen Jahr bereits jedes sechste Ein- oder Zweifamilienhaus in dieser Bauweise errichtet, in Baden-Württemberg sogar fast jedes vierte. Für das Jahr 2006 erwartet Gerd Glenewinkel, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau, einen weiteren Zuwachs um rund zehn Prozent. Zwar verzeichnete die gesamte Baubranche im laufenden Jahr eine Umsatzsteigerung – ausgelöst unter anderem durch sogenannte Vorzieheffekte auf Grund der geplanten Mehrwertsteuererhöhung im Jahr 2007 -, doch gelingt es der Fertighausindustrie zunehmend, der konventionellen Bauweise Marktanteile abzunehmen.

„Fertighäuser profitieren von der stetig wachsenden Rolle, die das Thema Energiesparen im Eigenheimbau spielt“, so Glenewinkel. Schließlich handele es sich bei Fertighäusern heute fast ausnahmslos um Niedrigenergiehäuser. Durch eine aufwendige Wärmedämmung sowie einen mehrschichtigen Wandaufbau werde ein dauerhaft niedriger Energiebedarf gewährleistet. Mehr als jedes dritte in Deutschland gebaute Eigenheim in Holzfertigbauweise erfüllt zudem die Förderkriterien des Programms „Ökologisch bauen“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Dies bedeutet, dass die Bauherren besonders zinsgünstige Darlehen für den Hausbau erhalten.

Hinzu kommt laut Glenewinkel außerdem ein Trend zu regenerativen Energiesystemen: So ist ein Drittel aller neuen Ein- und Zweifamilienhäuser in Fertigbauweise bereits mit Solaranlagen, Erdwärmepumpen oder Biomasse-Heizung ausgestattet. Im kommenden Jahr soll sogar jedes zweite Haus über erneuerbare Energieanlagen verfügen. Angesichts steigender Öl- und Gaspreise erhofft sich die Fertighausindustrie hiervon einen weiteren Wettbewerbsvorsprung.

Weitere Gründe für den wachsenden Marktanteil sind zudem die Verwendung von Holz, das als nachwachsender, ökologischer Rohstoff gilt und derzeit stark nachgefragt wird, sowie eine – im Vergleich zur konventionellen Bauweise – meist besser kalkulierbare und kürzere Bauzeit von nur wenigen Wochen oder gar Tagen. Für ein Fertighaus spricht oft auch der Preis: Ein einfaches „Ausbauhaus“, bei dessen Innenausbau der Bauherr selbst mithilft, ist schon ab 50000 Euro zu haben. Mit Kostensteigerungen in naher Zukunft ist allerdings zu rechnen, denn nicht nur die Mehrwertsteuer und Energiepreise steigen, auch das Material Holz und Holzwerkstoffe werden erheblich teurer. jub

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