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Immobilien: Frühlingsbote Märzenbecher

DER ROTE PUNKT Jede Woche gibt der Botanische Garten eine Liste mit besonders sehenswerten Pflanzen heraus, die durch ihre Blüten oder auch Früchte beeindrucken. Sie sind auf dem Gelände oder in den Gewächshäusern mit einem roten Punkt gekennzeichnet.

DER ROTE PUNKT

Jede Woche gibt der Botanische Garten eine Liste mit besonders sehenswerten Pflanzen heraus, die durch ihre Blüten oder auch Früchte beeindrucken. Sie sind auf dem Gelände oder in den Gewächshäusern mit einem roten Punkt gekennzeichnet. Aus Platzgründen können wir nur jeweils ein Gewächs vorstellen. Der Garten ist täglich von 9 Uhr an geöffnet, die Gewächshäuser am Wochenende ab 10 Uhr. Weitere Informationen im Internet unter www.bgbm.org.

Freiland. Winterlinge, Krokusse, Leberblümchen oder Schneeglöckchen sind leuchtende Farbtupfer in den Gärten. Ein eher selten zu sehender Vorfrühlingsblüher ist der Märzenbecher (Leucojum vernum). Der zweite deutsche Name der Zwiebelpflanze, nämlich Frühlingsknotenblume, bezieht sich auf den knotenartigen unterständigen Fruchtknoten.

Wer den Botanischen Garten am Eingang an der Königin-Luise-Straße betritt, sieht die Frühlingsknotenblumen unter anderem links vom Hauptweg vor dem Museumsgebäude stehen. Der Märzenbecher sieht dem Schneeglöckchen (Galanthus) recht ähnlich. Zu erkennen ist er vor allem an den nach unten hängenden glockenförmigen Blüten. Die sechs weißen Blütenblätter sind im Gegensatz zum Schneeglöckchen gleich lang und haben an ihren Spitzen einen grünen oder grün-gelben Punkt. Die Stellung der Blüten dient wie beim Schneeglöckchen dem Schutz gegen Nässe im Inneren. Der sehr frühe Blütezeitpunkt – zwischen Februar und April – stellt eine wertvolle erste Nahrungsquelle für Insekten dar. Doch um an den Nektar heranzukommen, muss der Bestäuber den Griffel „anbohren“. Bei diesem Versuch lassen die Staubbeutel den Pollen auf Kopf und Rücken des Besuchers fallen, der sie dann weiterträgt.

Die Wildbestände der zur Familie der Amaryllidaceae (Narzissengewächse) gehörenden elf Arten der Gattung Leucojum sind streng geschützt. Sie dürfen weder gepflückt noch ausgegraben werden. Man findet sie auf ausreichend feuchten, nährstoffreichen Böden im Halbschatten in Mittel- und Südeuropa und in den Alpen auf einer Höhe von etwa 1500 Metern. Sowohl die Zwiebel als auch die Blätter sind giftig.

Als Zierpflanze sind die Frühlingsknotenblumen in kultivierter Form als Zwiebeln erhältlich. Gepflanzt werden sie in kleinen Tuffs von Oktober bis November in feuchten, humushaltigen und nährstoffreichen Böden. Sollten die Pflanzen nicht im ersten Jahr blühen, kann es daran liegen, dass die Zwiebeln zu warm gelagert waren. Dann heißt es Geduld haben und abwarten. Meist blühen die Märzenbecher in den darauf folgenden Jahren hervorragend. W. H.

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