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Gebäudedämmung: Geld zur Decke hinaus

Wenn Schnee auf dem Dach bei Minusgraden schmilzt, wird’s teuer.

Wer Ausgaben für Brennstoffe sparen will, sollte sein Haus im Winter im Auge behalten: Liegt eine geschlossene Schneedecke auf dem Dach, ist die Wärmedämmung nach obenhin offenbar in Ordnung. Verstärkte Aufmerksamkeit hingegen verdienen Bereiche, auf denen der Schnee schneller schmilzt als auf dem Rest der Fläche. Dann empfiehlt es sich, den aktuellen Zustand der Gebäudedämmung gezielt ermitteln zu lassen, um aufgrund der Analyse erforderliche Arbeiten zur energetischen Sanierung vorzunehmen.

Energieschlupflöcher kosten bares Geld und begünstigen außerdem den Klimawandel. Deshalb sind Wärmebrücken, über die Heizwärme ungenutzt nach draußen strömt, im Interesse der Umwelt und des eigenen Geldbeutels besser heute als morgen zu schließen.

Beim Dach ist es vergleichsweise einfach, Energielecks zu erkennen: Man muss im Winter eigentlich nur schauen, an welchen Stellen der Eindeckung der Schnee zuerst abschmilzt. Dort gilt es, nach dem Rechten zu sehen und gegebenenfalls mit geeigneten Dämmstoffen nachzubessern. Die Zeitschrift „Ökotest“ hat jüngst 17 Dämmstoffe aus konventionellen und nachwachsenden Rohstoffen eingekauft, um sie näher unter die Lupe zu nehmen. Alle waren für das geneigte Dach geeignet. Verglichen wurden die Wärmeschutzeigenschaften und der sommerliche Wärmeschutz. Außerdem wollten die Ökos wissen, ob Dämmstoffe den Wohnraum mit Schadstoffen belasten.

Mehr als die Hälfte der Produkte wurde mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet. Die Bestnote erhielten drei Dämmstoffe aus Holzfasern und zwei aus Glaswolle. Einige Materialien können jedoch die Raumluft mit ausgasenden Stoffen und möglicherweise sogar mit Schimmelpilzen belasten.

Eine gute Dämmung von Häusern können offenbar alle Dämmstoffe leisten – ganz gleich aus welchem Material sie bestehen. Um den vorgegebenen Dämmstandard von U = 0,20 W/(m²K) zu erreichen, sind – je nach Material – zwischen 13,5 bis fast 25 Zentimeter nötig.

Unangefochtener Spitzenreiter ist der Polyurethanschaum Puren Plus, der allerdings recht teuer ist. Er hat den niedrigsten Wärmeleitwert. Je geringer dieser Wert, umso besser dämmt ein Material. Da der Bauherr durch eine dicke Dämmung eine geringere Wirkung ausgleichen kann, werteten die Tester nur Produkte mit relativ schlechtem Wert ab.

In Bezug auf den sommerlichen Wärmeschutz sind die Unterschiede zwischen den Dämmstoffen minimal, auch wenn die Hersteller das oft anders darstellen. In dem von „Ökotest“-Experten entwickelten Modellfall wurde es bei Verschattung und nächtlicher Lüftung maximal 22 Grad Celsius warm. Gerd Hauser, Leiter des Fraunhofer Instituts für Bauphysik, bestätigt, dass die Unterschiede sehr klein seien, sofern nicht alle Bauteile – Dach, Außenwände und alle Innenbauteile – mit einem besonders wärmespeicherfähigen Material ausgeführt werden. Tsp

Mehr dazu im Internet: www.oekotest.de

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