zum Hauptinhalt

Immobilien: Gediegene Üppigkeit

Man tafelt wieder am festlich dekorierten Tisch mit Kerzenleuchtern, Platztellern und – falls vorhanden – mit Silberbesteck

Frühstücken im Vorbeigehen, mittags ein Snack im Stehen und abends ein schnelles Brot am Küchentisch: Für solche Mahlzeiten im Eiltempo wird auch der Tisch entsprechend schnell gedeckt. Messer, Gabel, Teller, Töpfe – für mehr Tischgestaltung haben viele Menschen keine Zeit und oft auch keine Lust. In den Wochen vor Weihnachten ändert sich das jedoch häufig. Dann erwacht plötzlich die Lust am schön gedeckten Tisch. Und für die festliche Tafel mit Familie oder Freunden wird das ganz große „Programm“ aufgefahren, vom Platzteller über funkelnde Kristallgläser bis hin zum Kerzenleuchter, der alles in romantisches Licht taucht.

„Die Menschen legen sich richtig ins Zeug", hat Eva BarthGillhaus vom Bundesverband für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur beobachtet. Atmosphäre zu schaffen, sei derzeit „unheimlich in“, sagt sie. Und Baldur Schösser von Villeroy und Boch meint: „Viele junge Menschen leben das Jahr über lässig und leger“, doch zum Fest gehe es dann formeller zu, aber auf eine ganz individuelle Art und Weise. Da wird beispielsweise für die Festtagstafel inzwischen auch wieder das Silberbesteck ausgepackt, äußert Jürgen Vogler von WMF. Zur puristisch eingerichteten Wohnung stehe dann als Gegensatz ein üppig dekorierter Tisch, beschreibt er den vor allem bei jüngeren Leuten verbreiteten Trend.

Ganz einfach ist das stilvolle Eindecken allerdings nicht. Wer das Jahr über meist im Schnelldurchgang speist, hat beim ungewohnten festlichen Dekorieren oft Probleme, nicht die Grenze von gediegener Üppigkeit zu überladenem Kitsch zu überschreiten. „Weniger ist mehr“, lautet dann auch die Botschaft der Hamburger Initiative „Treffpunkt Tisch“ in ihrem kleinen Ratgeber „Feste feiern“.

Für die Dekoration sollten deshalb nicht mehr als drei zum Geschirr passende Farben ausgewählt werden. Vor allem „fein“ muss die Tischwäsche für Erika Hellmuth von Christofle sein, denn sie bietet die Grundlage für den Festtagstisch. Rosé, gold und dunkelblau sind bei dem Unternehmen aus Frankreich die Trendfarben für die diesjährige Weihnachtstafel. Aber auch klassisches Rot findet sich in diesem Jahr auf vielen Tischen.

Beim Geschirr rät Baldur Schösser, auf schlichte, weiße Teller und Schüsseln ohne verschnörkeltes Dekor zu setzen. Das lasse die Weihnachtstafel zeitgemäß wirken. Dem festlichen Anlass werde so etwas von seiner Schwere genommen.

Glanzpunkte werden mit besonderen Accessoires gesetzt. Pflicht für den festlichen Tisch sind Kerzenleuchter. Doch komplett wird die Tafel erst mit Serviettenringen und Messerbänkchen. Und wer es besonders prächtig liebt, stellt noch eine Etagère auf den Tisch. Jahrelang im Schrank verstaubt, gelten die mehrstöckigen Teller-Gestelle jetzt als letzter Schrei. Doch die Etagère muss nicht zwangsläufig zum Servieren von Essen benutzt werden. Gefüllt mit Blüten oder Weihnachtsschmuck dient sie als Tischdekoration. Das gilt auch für Platzteller, die nach Ansicht von Experten regelrecht ein Comeback feiern. Wer keine speziellen Platzteller hat, kann auch einen großen Gourmetteller nehmen.

Doch bei aller Üppigkeit sollte nach Ansicht der Fachleute von „Treffpunkt Tisch“ darauf geachtet werden, dass Dekoration und Kerzen nur so hoch sind, dass sie die Gäste nicht beim Blickkontakt und der Unterhaltung stören. Tsp / dpa

Weiteres im Internet

www.treffpunkt-tisch.de

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false