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Immobilien: Gefährlich strahlende Aussichten

Ob Elektrosmog die Gesundheit gefährdet, ist umstritten – nicht aber sein Einfluss auf Immobilienpreise

Bei der Suche nach einer Immobilie sollten Kaufinteressenten darauf achten, ob sich Hochspannungsleitungen in der Nähe befinden. Wie auch Mobilfunkanlagen, Trafohäuschen, Bahntrassen oder Dachständerleitungen könnten diese ein Risiko für die Gesundheit darstellen, warnt der Wissenschaftsladen in Bonn. Bei einem späteren Weiterverkauf der Immobilie müssen Eigentümer wegen der anschwellenden Debatte zu diesem Thema mit Preisabschlägen rechnen.

So wiesen Untersuchungen darauf hin, dass Menschen, die dauerhaft elektromagnetischen Feldern ausgesetzt sind, häufiger erkranken als andere. Die Folgen könnten beispielsweise Kopfschmerzen, Schlafprobleme, Müdigkeit und möglicherweise ein erhöhtes Krebsrisiko sein. Diese Auswirkungen der Felder auf die Gesundheit sind unter Experten jedoch umstritten.

Nach Angaben des Wissenschaftsladen ist die Entfernung zu der Strahlungsquelle entscheidend. Bei Hochspannungsleitungen werde ein Abstand von 30 Metern bis im Extremfall 200 Metern empfohlen. Die Strahlung von Trafohäuschen könne nur gefährlich werden, wenn sich Menschen auf Dauer mit nur wenigen Metern Abstand zu der Quelle der elektrischen Strahlung aufhalten. Die Auswirkungen von Mobilfunkanlagen hingen unter anderem von der Strahlungsrichtung und der Montagehöhe ab.

Einige Experten für Strahlenschutz warnen auch vor den Sendesignalen von Handys sowie besonders vor schnurlosen Telefonen mit DECT-Standard. Der Grund: Auch wenn nicht telefoniert wird, „kommunizieren“ Endgerät und Ladestation mit einem pulsierenden Signal fortwährend miteinander. Und dieses Kommunikationssignal soll empfindliche Personen beeinträchtigen können.

Aus diesen Gründen raten einige Strahlungsexperten dazu, entweder schnurgebundene Telefongeräte zu verwenden oder Apparate, die mit dem strahlungsärmeren, jedoch inzwischen veralteten technologischen Übertragungsstandard CT1-Plus funktionieren.

Nach Auffassung von Medizinern ist allerdings die Gefahr, die von Elektrosmog ausgeht, deutlich geringer als eine Reihe oft unterschätzter Krankheitsauslöser. So sind das Rauchen, übermäßiger Konsum von Alkohol, von zu fetten oder zu süßen Speisen mit geringem Nährwert sowie Bewegungsmangel für die Gesundheit wesentlich schädlicher als elektromagnetische Strahlungen. Und: häufig kämen mehrere Faktoren zusammen bis die Krankheit akut ausbricht. ball/dpa

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