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Immobilien: Heizkosten sparen leicht gemacht Kein Bibbern mehr vor der Heizkostenrechnung

Nicht nur die Benzinpreise sind gestiegen, auch Heizen mit Erdöl und Erdgas ist teurer geworden. Hauseigentümer und Mieter können dagegen aber etwas tun: die Heizung modernisieren oder ersetzen und ihr Heizverhalten optimieren.

Nicht nur die Benzinpreise sind gestiegen, auch Heizen mit Erdöl und Erdgas ist teurer geworden. Hauseigentümer und Mieter können dagegen aber etwas tun: die Heizung modernisieren oder ersetzen und ihr Heizverhalten optimieren. Einige Beispiele:

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Richtig Heizen. Räume nicht überheizen und Heizkörper nicht zustellen. 22 Grad Celsius brauchen nicht mal kleine Kinder. 18 Grad reichen und gelten als optimal für die Atemwege. „Jedes Grad zu viel bedeutet sechs Prozent unnötig verbrauchte Heizenergie“, schreibt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Wer bislang Räume überheizt hat, sollte die Temperatur schrittweise senken. Räume, die stundenlang nicht genutzt werden, können mit Temperaturen von 14 bis 16 Grad Celsius beheizt werden, ohne dass sie auskühlen.

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Gute Thermostatventile lohnen sich. Wenn Räume wärmer als nötig sind, liegt das oft an schlecht regelbaren Thermostatventilen. Ursachen: Der Drehknopf enthält keine Temperaturskala oder lässt sich nur ungenau einstellen. „Bessere Modelle“, so die Verbaucherschützer, „haben einstellbare Anschläge für Normal- und Absenktemperatur oder lassen sich damit nachrüsten.“ Ersatzweise kann man sich mit Einstellmarken aus farbigem Klebeband behelfen. Wer aufheizen will, sollte das Thermostatventil nicht auf die höchste Stufe drehen, sondern direkt auf die gewünschte Raumtemperatur. Der Thermostat öffnet dann die Leitung so lange, bis die Wunschtemperatur im Raum erreicht ist.

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Schummel bei der Heizöllieferung. Heizölpreise schwanken täglich und fallen regional unterschiedlich aus. In Deutschland gibt es ein Nord-Süd-Preisgefälle. So sind in Bayern je Liter meist zwei bis drei Cent mehr zu zahlen als im deutschen Nordwesten. Der Grund sind längere Transportwege. Den Lieferanten sollte man auf die Finger sehen. Der Bund der Energieverbraucher (BdE) warnt: „Im Sommer oder frisch von der Tankstelle kommend ist Heizöl mitunter 30 Grad warm. Wenn es dann so warm dem Kunden geliefert wird und im Tank auf normale 15 Grad abkühlt, dann schrumpft das Volumen.“ Bei 3000 Litern und einer Temperaturdifferenz von 20 Grad betrage die Abnahme 52 Liter. Kunden sollten darauf achten, dass bei Lieferung auf eine Temperatur von 15 Grad umgerechnet wird. Dies ist Vorschrift. Die meisten Heizöllieferanten geben ihr Öl über einen temperaturkondensierten Messzähler ab. Elektronische Messzähler sind zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben. Kunden sollten aber darauf bestehen, da handgeschriebene manuelle Umrechnungen dem Nepp Tür und Tor öffnen.

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Erdgaspreis an Ölpreis gekoppelt. Erdgas ist teuer. Eine Untersuchung von Heizkostenabrechnungen der Abrechnungsfirma Techem stellt fest: „Die Ölheizung hat im Vergleich zur Erdgasheizung Betriebskostenvorteile. Im Bundesdurchschnitt zahlen Haushalte bei Heizöl 338,50 Euro für rund 68 Quadratmeter Wohnfläche, bei Erdgas 390 Euro.“ Die Heizkosten variieren jedoch regional - abhängig zum Beispiel von Klima und Brennstoffpreisen. Privathaushalte zahlen für Gas fast doppelt soviel je kW-Stunde wie die Industrie. Die meisten Gasversorger koppeln den Gaspreis an den Heizölpreis. Eine solche Preisgleitklausel ist in den meisten Erdgasbezugs- und Absatzverträgen enthalten. Die Koppelung ist frei vereinbart und hat keine gesetzliche Grundlage. Der BdE kritisiert: Bei steigenden Ölpreisen erfolgt die Gaspreiserhöhung zügig, während bei Ölpreissenkungen der Gaspreis nur sehr langsam und geringfügig abgesenkt wird.

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Gnadenfristen für alte Kessel. Alte Gas- und Ölkessel benötigen oft noch Heizwassertemperaturen von über 70 Grad Celsius. Moderne Anlagen arbeiten mit Niedertemperaturtechnik und passen die Temperatur dem Wärmebedarf an. Außerdem sind Niedertemperaturkessel besser gedämmt, so dass geringere Verluste durch Abgase und Betriebsbereitschaft entstehen. Noch effizienter sind Brennwertkessel, die die Wärme entweichender Abgase noch besser ausnutzen. So lassen sich nochmals bis zu zehn Prozent des Energieverbrauchs einsparen. Der Gesetzgeber macht regelmäßig Druck. Kessel, die vor 1978 eingebaut wurden, müssen bis 2008, manche sogar bis 2006 ausgetauscht werden. Die Investitionen können sich rasch rentieren. „Durch den Einbau einer neuen witterungsgesteuerten Heizanlage lässt sich eine Energieeinsparung um 25 bis 30 Prozent erzielen“, schreibt die Verbraucherzentrale NRW.

www.bundderenergieverbraucher.de

www.kfw-foerderbank.de

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