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Abpumpen und Lüften. Das hilft bei kurzzeitigen Überflutungen.

© Peter Kneffel/dpa

Hochwasser: Nach der Keller-Flut

Lüften, Luftfeuchtigkeit kontrollieren und Trocknungsgeräte starten: Tipps zum Schutz vor Wasserschäden.

Die ersten Frühjahrs-Unwetter haben in dieser Woche zahlreiche Keller im Bundesgebiet geflutet. Besonders Mitteldeutschland hatte darunter zu leiden. Nach dem Abpumpen des Wassers stehen die Hauseigentümer nun vor der Frage, wie sie Böden, Wände und eventuell auch Dämmmaterialien wieder trocken bekommen. Werner Weigl, Vorstandsmitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau weiß Rat:

LÜFTEN

Wenn das Wasser nur kurz im Keller gestanden hat reicht es oft schon aus, über mehrere Tage kräftig durchzulüften, sagt Experte Weigl. Insbesondere moderne Betonkeller trocknen gut aus. Schwieriger ist es, wenn Gipskartonwände verbaut wurden: Diese saugen sich vergleichsweise schnell voll und müssen entweder mit einem Luftentfeuchter getrocknet oder ersetzt werden. Denn bleiben sie dauerhaft feucht, droht Schimmelbildung.

TROCKNEN

Entsteht beim Lüften nicht genügend Durchzug für den Abtransport der Feuchtigkeit, bleibt nur der Gang in den Baumarkt: Diese vermieten professionelle Tocknungsgeräte, mit denen sich der Keller innerhalb weniger Tage wieder trockenlegen lässt. „Diese sollten frei im Raum stehen, damit sie die Luft gut umwälzen können“, empfiehlt Weigl. „Außerdem sollte man sie regelmäßig kontrollieren. Ist der Wassertank voll, schalten sie sich in der Regel selbstständig ab.“ Ein Hygrometer zeigt, wie der Trocknungsprozess voranschreitet. „Liegt die Luftfeuchtigkeit unter 65, besser 60 Prozent, ist der Keller im Prinzip wieder trocken.“

EXPERTEN

In manchen Fällen sollten die Eigentümer lieber professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, als selbst Hand anzulegen. So etwa, wenn eine Dämmung aus natürlichen Materialien oder Schafswolle oder Algen durchfeuchtet wurde. Diese ist anfällig für Schimmelbildung, wird sie nicht fachmännisch trockengelegt. Gleiches gilt für gedämmte Estrichböden: „Im Zweifel müssen sie aufgebohrt und ausgetrocknet werden. Das ist allerdings keine Aufgabe für Hobby-Heimwerker“, warnt Weigl. Erfahrenen Handwerkern sollte es jedoch gelingen, auch dieses Problem wieder in den Griff zu bekommen.

„Wer einen nassen Keller hat, der muss etwas unternehmen, sonst breiten sich Feuchte und in der Folge Schimmel aus“, erklärt Thomas Penningh, Präsident des Verbands Privater Bauherren. Ursachen für nasse Kellerwände sind neben Unwettern schadhafte Isolierungen, steigendes Grundwasser und Rohrbrüche. (dpa/Tsp)

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