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Immobilienmarkt: Boom bei Gewerbeimmobilien

Profi-Anleger sorgen für drittbestes Transaktionsvolumen aller Zeiten.

Die niedrigen Zinsen lassen den gewerblichen Immobilienmarkt in Deutschland boomen. Zu diesem Ergebnis kommt das Beratungshaus BNP Paribas Real Estate (BNPPRE ) in seiner in dieser Woche veröffentlichten Halbjahresbilanz.

Demnach legten in- und ausländische Investoren in den ersten sechs Monaten bundesweit gut 17 Milliarden Euro in Büroimmobilien, Einzelhandelsobjekten, Logistikflächen und Hotels an – fast ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum und das dritthöchste Transaktionsvolumen aller Zeiten. Im Gesamtjahr könnten es nach Einschätzung der Experten sogar bis zu 40 Milliarden Euro werden. Das wäre so viel wie seit der Finanzkrise nicht mehr.

Prognosen anderer Maklerhäuser gehen in dieselbe Richtung. Viele Profi-Anleger, etwa Fonds, wissen angesichts der Zinsflaute nicht wohin mit dem Geld ihrer Kunden und drängen daher in Immobilieninvestments, weil diese trotz der starken Nachfrage noch vergleichsweise hohe Renditen versprechen. Deutschland als Kernmarkt der Euro-Zone profitiere davon in besonderem Maße, erklärte Piotr Bienkowski, Chef von BNP Paribas Real Estate Deutschland. Da das Angebot an voll vermieteten Immobilien in Bestlagen begrenzt sei, interessierten sich viele Investoren inzwischen auch wieder für Objekte mit weniger perfekten Rahmenbedingungen: Sie weichen zunehmend auch an B-Standorte aus.

Auch die Banken spüren in der Immobilienfinanzierung nach eigenen Angaben wieder einen größeren Wettbewerb.

Weiterhin auf Position 1 liegen Büroimmobilien mit einem Anteil von 35,5 Prozent. Ihr Vorsprung hat sich vor den übrigen Assetklassen verringert. Mit gut 29 Prozent folgen Einzelhandelsobjekte unverändert auf dem zweiten Platz. Umsatzanteile gewonnen haben vor allem Logistiktransaktionen, die auf einen Anteil von über 12 Prozent kommen, sowie Hotelverkäufe (9,5 Prozent). Im zweiten Halbjahr zeichnen sich mehrere „Großdeals“ ab, so dass für das Gesamtjahr ein hervorragendes Ergebnis zu erwarten ist.

Den höchsten Flächenumsatz bei den Büroimmobilien verbuchte im ersten Halbjahr nach BNPPRE-Angaben erneut München mit 302 000 Quadratmetern, was einem Rückgang um rund sieben Prozent entspricht. Klar auf Platz zwei folgt Berlin, wo das Ergebnis um 37 Prozent auf 285 000 Quadratmeter gesteigert werden konnte. Vor allem eine Reihe größerer Abschlüsse über 5000 Quadratmeter haben zu der Entwicklung beigetragen. (mit rtr)

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