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Immobilien: Jetzt säen, im Winter ernten

Spätgemüsesorten frisch vom Beet sind eine vitaminreiche Ergänzung für den Speisezettel

Die Erntesaison der Sommergemüse neigt sich dem Ende zu, allmählich lichten sich die Beete. Die freien Flächen lassen sich jedoch gut für den Anbau von Spätgemüse nutzen. Im Allgemeinen ist der Boden noch ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Dennoch lohnt es sich, auf diese Fläche eine dünne Schicht (etwa den Inhalt eines Zehn-Liter-Eimers auf zehn Quadratmeter) gut verrotteter Komposterde zu verteilen. Anschließend wird der Boden gelockert und das Säen kann beginnen.

Für Mangold ist es nie zu spät. Diese alte Kulturpflanze, die schon die Römer schätzten, ist reich an Eisen, Vitaminen und Mineralstoffen. Zur Auswahl stehen mehrere Varianten, die von der Verwendung abhängig sind. Soll Mangold wie Spinat in der Küche verwendet werden, empfehlen sich Schnittmangoldsorten (Beta vulgaris cicla) wie ,Grüner Schnitt‘ oder ,Lukullus‘, eine der ältesten Sorten. Stiel- und Rippenmangold (Beta vulgaris flavescens) wird dagegen wie Spargel verarbeitet. Angeboten werden zahlreiche Sorten mit verschieden farbigen Stielen. Sie sind nicht nur schmackhaft, sondern auch dekorativ. Die Sorte ,Glatter Silber‘ hat große dunkelgrüne Blätter mit breiten weißen Rippen, während ,Vulkan‘ und ,Feurio‘ rote Stiele und Blattrippen haben.

Robuste winterharte Sorten

Mangold gedeiht am besten auf tiefgründigen, lehmigen, humosen Böden in sonniger bis halbschattiger Lage. Man sät Schnittmangold bei einem Reihenabstand von 20 bis 30 Zentimetern aus. Wenn sich zwei Laubblätter gebildet haben, werden die Pflanzen in der Reihe auf 25 Zentimeter vereinzelt. Stielmangold benötigt einen Reihenabstand von 40 Zentimetern, in der Reihe wird auf 25 bis 30 Zentimeter vereinzelt. Das Gemüse übersteht den Winter gut, wenn zwischen die Reihen etwas Laub gebracht und das Ganze mit Nadelholzreisig bedeckt wird.

Spinat, der erst im Frühjahr geerntet werden soll, wird im September und Oktober gesät. Er übersteht als kleine Pflanze den Winter. Empfehlenswert sind robuste, winterharte Sorten, wie ,Chica‘ und ,Monnopa‘, die gegen Mehltau wenig anfällig sind. Spinatpflanzen gedeihen auf allen humosen, gut gelockerten Böden. Gesät wird bei einem Reihenabstand von etwa 25 Zentimetern drei bis vier Zentimeter tief.

Wegen seines feinen nussartigen Geschmacks ist der Feldsalat (Valerianella locusta), auch Rapunzel genannt, ein sehr geschätztes Feingemüse. Im September ist der günstigste Aussaattermin für die Ernte im Frühjahr. Obwohl die meisten Sorten ausreichend winterhart sind, ist das Abdecken der Beete mit Nadelholzreisig empfehlenswert. Durch die erhöhte Feuchtigkeit im Winter können die zarten Pflanzen von Falschen Mehltau befallen werden. Als gegen Mehltau resistente Sorten haben sich ,Elan‘, ,Jade‘ oder ,Vit‘ bewährt. Feldsalat gedeiht am besten auf lehmigen Böden, lässt sich aber auch auf sandigem Untergrund erfolgreich kultivieren. Man sät dünn in Reihen von zehn bis 15 Zentimetern Abstand.

Ein anspruchsloses Blattgemüse ist Winterportulak (Montia perfoliata). Sein Geschmack ist leicht säuerlich-salzig. Er wird in der Küche wie Spinat oder Salat verwendet. Winterportulak keimt nur bei niedrigen Temperaturen, verträgt Frost und wird wie Feldsalat kultiviert. Gleiches gilt auch für die Wilde Salatrauke (Rucola coltivata) und auch für die Winterkresse (Cochlearia officinalis).

Sind Beete frei geworden, auf denen in den letzten drei oder vier Jahren keine Zwiebeln oder Verwandte wie Porree und Knoblauch standen, können bis Mitte Oktober Wintersteckzwiebeln gepflanzt werden. Sie erhalten damit vor den Zwiebeln, die im Frühjahr in den Boden kommen, einen Erntevorsprung von etwa acht Wochen. Schon ab März oder April stehen die zarten Frühlingszwiebeln zur Verfügung, außerdem lässt sich der junge Lauch gut als Suppenwürze verwenden. Allerdings muss man für die Wintersteckzwiebeln Herkünfte aus dem heimischen Anbau verwenden, die im Gartenfachhandel erhältlich sind. Im Supermarkt angebotene Steckzwiebeln stammen oftmals aus wärmeren Anbaugebieten und könnten erfrieren.

Die Zwiebeln werden in einem Abstand von fünf bis sechs Zentimetern in Reihen gesteckt, so dass nur noch die Spitze zu sehen sind. Ist Kahlfrost zu erwarten, sollte die Fläche mit Vlies oder Reisig bedeckt werden.

Für Knoblauch (Allium sativum var. sativum) empfiehlt sich in jedem Fall die Herbstpflanzung, weil dann der Ertrag größer ist als bei der Frühjahrspflanzung. Man steckt einzelne Zehen auf 25 bis 30 Zentimeter entfernte Reihen im Abstand von etwa zehn Zentimetern. Sie sollten gut fünf Zentimeter tief in den Boden. Wie bei den Winterzwiebeln, so gibt es auch beim Knoblauch keine Sorten, sondern nur Herkünfte aus Anbaugebieten. Auch hier sollte heimischer Knoblauch verwendet werden, weil er ausreichend winterfest ist.

Zwiebeln und Knoblauch gedeihen am besten auf vollsonnigen Standorten und in jedem normalen Gartenboden, sofern er nicht zu schwer ist und tiefgründig gelockert wurde. Beide sind empfindlich gegen Staunässe und faulen dann leicht.

Radieschen vertragen leichten Frost

Auch Radieschen können noch bis Ende September gesät werden. Sie benötigen für ihre Entwicklung sieben bis acht Wochen und vertragen problemlos leichte Fröste. Günstig ist es, sie ab November mit einer Decke aus Vlies zu schützen, um das Wachstum zu beschleunigen. Als Sorten verwendet man solche, die auch für den Frühjahrsanbau empfohlen werden. Geeignet sind zum Beispiel die roten ,Rota‘, ,Rodos‘ oder ,Cyros F ‘ sowie die rotweißen ,French Breakfest‘ und ,Flamboyant‘. Auch die weißen ,Eiszapfen‘ eignen sich für den Anbau im Herbst. Radieschen gedeihen auf allen lockeren, humosen Gartenböden, die ausreichend mit Nährstoffen versorgt sind. Vor der Aussaat sollte daher der Boden reichlich mit gut verrottetem Kompost oder 30 Gramm Volldünger auf einen Quadratmeter angereichert werden. Gesät wird sehr dünn in Reihen. Zeigen sich die ersten Triebe, werden die Pflanzen auf vier bis fünf Zentimeter vereinzelt.

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