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Immobilien: „Kann kontraproduktiv sein“

Immobilienberater Weigold glaubt aber an den Ansatz

Ist es sinnvoll auf Probe zu wohnen, wenn man eine Immobilie kaufen oder mieten möchte?

Das klingt auf jeden Fall interessant. Aber die Frage ist, in welchem Preissegment das Sinn macht.

Macht es Sinn, bevor man 4500 Euro oder mehr pro Quadratmeter ausgibt?

Ich kann mir gut vorstellen, dass das für jemanden, der nicht mehr voll im Job steht oder Privatier ist und sich einen Zweit- oder Ruhewohnsitz zulegen will, interessant ist. Der lässt sich eher rundum verwöhnen und möchte sowohl die neue Wohnung als auch die neue Umgebung ausprobieren.

Sollten Verkäufer oder Vermieter ein Probewohnen grundsätzlich jedem Interessenten anbieten?

Ich glaube, das ist ein guter Ansatz, um ins Gespräch zu kommen, wie bei einer guten Werbung. Ob das Angebot am Ende genutzt wird, ist dann auch zweitrangig. Wichtiger ist, dass man am Markt präsent ist und im Gespräch bleibt. Die Leute kommen dann einfach aus der Neugierde heraus. Man kann das aber nicht mit einem Autokauf vergleichen, wo man in den Wagen steigt und herumfährt. Bei einer Wohnung oder einem Haus ist das aufwändiger und am Ende sind es nicht die eigenen Möbel und es ist dann eher wie im Hotel. Auch braucht man bei einem neuen Zuhause sowieso länger, bis man sich wohl fühlt. Ein Probewohnen könnte daher auch kontraproduktiv sein.

Gibt es dennoch in Berlin Immobilien, bei denen sich ein Probewohnen lohnen würde?

Ich kann mir das hier nur vorstellen, wenn man ein ganzes Quartier an den Mann bringen möchte. Wir betreuen ja auch einige solcher Projekte, etwa topsanierte Plattenbauten, die teileingerichtet werden mit modernern Einbauküchen, guten Bodenbelegen und schicken Bädern, wo auch Grünanlagen umgestaltet werden.

Das Interview führte Tong-Jin Smith.

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