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Immobilien: Kleine Schau seltener Fuchsia-Arten

Nachstehend veröffentlichen wir die vom Botanischen Garten für diese Woche herausgegebene Zusammenstellung besonders sehenswerter Pflanzen, die im Freigelände oder in den Gewächshäusern mit einem roten Punkt gekennzeichnet sind. Der Garten ist täglich von 9 Uhr an geöffnet, die Gewächshäuser am Wochenende ab 10 Uhr.

Nachstehend veröffentlichen wir die vom Botanischen Garten für diese Woche herausgegebene Zusammenstellung besonders sehenswerter Pflanzen, die im Freigelände oder in den Gewächshäusern mit einem roten Punkt gekennzeichnet sind. Der Garten ist täglich von 9 Uhr an geöffnet, die Gewächshäuser am Wochenende ab 10 Uhr.

Gewächshaus. Im Freiland ist die Fuchsien-Saison zu Ende gegangen. Doch im Gewächshaus mit den „fleischfressenden“ Pflanzen (Haus L) geht sie noch weiter: Dort gibt es eine kleine Schau von vorwiegend anspruchsvollen Wildformen, die nur in Gewächshäusern gedeihen. Die meisten davon werden in den Anzuchthäusern gehalten, weil es viel Können erfordert die schwierigen Pflanzen zum Blühen zu bringen.

Die auffälligste Art ist die Bolivianische Fuchsie (Fuchsia boliviana). Sie ähnelt den üblichen Fuchsiensorten, aber die Blüten sind länger und schlanker und die Blätter größer. Zu sehen sind drei Kulturformen mit unterschiedlichen Blütenfarben. Vergleichsweise ähnlich ist die Leuchtende Fuchsie (Fuchsia fulgens) mit hängenden und spärlichen Blüten, die trotz des Namens etwas blass aussehen. Eigentümlich ist die Bocksdornähnliche Fuchsie (Fuchsia lycioides). Sie ist ohne Blüten kaum vom Bocksdorn (Lycium barbarum) zu unterscheiden, aber sie entwickelt typische, hängende, rote Blüten, die kleiner als bei den Kultursorten sind.

Noch ungewöhnlicher sehen die Arten aus, bei denen die Blüten nicht herabhängen, etwa die Rispige Fuchsie (Fuchsia paniculata). Dort werden die Blüten sogar nur wenige Millimeter lang und stehen in Rispen zusammen. Ähnlich ist die Baumfuchsie (Fuchsia arborescens), die in ihrer Heimat bis zu acht Meter hohe Bäume ausbildet. Besonders schöne, orangefarbige Blüten zeigt die Anmutige Fuchsie (Fuchsia venusta), die ursprünglich aus Kolumbien stammt.

Die meisten Arten der Gattung Fuchsia stammen aus feuchten und kühlen Gebirgsgegenden Lateinamerikas. Einige wenige haben ihre Heimat in Neuseeland und Tahiti, vielleicht ein Relikt aus Zeiten, als Antarktika noch nicht vereist und eine Ausbreitung von Südamerika nach Australasien möglich war. Inzwischen sind Fuchsien in vielen Teilen der Erde zu finden. Seit über 200 Jahren werden sie als Zierpflanzen kultiviert, und dabei ist manche Art in Gegenden mit entsprechend feuchtem und kühlem Klima verwildert. So etwa Fuchsia magellanica, die in West-Irland in Hecken zu finden ist.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Fuchsien beschränkt sich heute weitgehend auf die Anwendung als Zierpflanze. Die alten Inkas jedoch kultivierten sie wegen ihrer essbaren Beeren. Einige wenige Arten produzieren überdies brauchbares Holz, aus dem auch Tannine für die Herstellung von Tinte gewonnen wurde.

Als Zierpflanzen sind die Fuchsien seit etwa 1770 in Europa bekannt – Fuchsia magellanica und Fuchsia coccinea waren die ersten in Kultur. Um 1825 züchtete man die ersten Hybriden, mit Fuchsia magellanica und Fuchsia fulgens als Eltern. Seitdem wurden weitere Arten eingekreuzt, daher sind die heutigen Kultursorten keiner Wildart mehr direkt zuzuordnen.

Harrie Sipman

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