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Immobilien: Korrekt vernichten

Die Beifuß-Ambrosie muss in die Mülltonne

Die Belastung durch Pollen der hochallergenen Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) in der Luft ist zwar zurzeit nur mäßig, doch ein kleines Problem scheint es nun bei Gartenbesitzern zu geben, die die Pflanze bei sich entdeckt haben: Wie wird sie korrekt vernichtet?

Wer sie ohne lange zu überlegen in die Restmülltonne getan hat, ist auf der sicheren Seite. Selbst die Berliner Stadtreinigung, die normalerweise keine Gartenabfälle in der Mülltonne sehen möchte, empfiehlt diese Vorgehensweise, bittet jedoch darum, das Unkraut zuvor in eine Plastiktüte zu tun. Wie der Sprecher der BSR, Bernd Müller, auf Anfrage erklärte, sei dies im Augenblick deshalb die einzige korrekte Methode, weil man bisher noch keine Erkenntnisse darüber habe, wie temperaturesistent die Samen seien. Daher ist auch eine Entsorgung der Beifuß-Ambrosie über den Laubsack oder die Biotonne, deren Inhalte zu Kompost verarbeitet werden und damit wieder in den Naturkreislauf kommen, nicht erlaubt. Tabu ist natürlich auch der private Komposthaufen.

Strengstens verboten ist in Berlin im Gegensatz zu anderen Bundesländern auch das Verbrennen der Pflanze. Das gilt nicht nur für die Beifuß-Ambrosie, sondern auch für jegliche Gartenabfälle, wie beispielsweise Rasen-, Baum- und Strauchschnitt, Laub, Reisig oder Zapfen. Wer es dennoch tut, begeht eine Ordnungswidrigkeit im Sinne des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes und kann dafür bestraft werden.

Auch eine Bekämpfung mit Herbiziden (Unkrautvernichter) ist in Berlin im privaten Bereich nicht erlaubt. Um einen Missbrauch zu verhindern, besteht „Rezeptpflicht“. Das heißt, dass eine Genehmigung durch das Pflanzenschutzamt Berlin beim Kauf vorgelegt werden muss. Sie wird für eine Anwendung im Hausgarten nicht erteilt. Wer dennoch meint, sie sei zwingend erforderlich, kann sich beim Pflanzenschutzamt Berlin beraten lassen.

Wie mehrfach ausführlich berichtet, stellt die Beifuß-Ambrosie mit ihrem weltweit stärksten Pollenallergenen, das um ein Vielfaches höher liegt als bei Erlen-, Hasel, Birken- oder Gräserpollen, eine große Gefahr für die Gesundheit von Pollenallergikern dar. Nur zehn Pollen pro Kubikmeter Luft reichen aus, um Tränen, Augenjucken, Lichtempfindlichkeit, Kopfschmerzen und Heuschnupfen auszulösen. Bei besonders empfindlichen Menschen kann es zu Asthma kommen.

Nach Angaben des Berliner Pflanzenschutzamtes wird seit 1950 eine zunehmende Verbreitung der Pflanze im Rheingebiet, in Niederbayern und Baden-Württemberg beobachtet. Auch in Berlin wurden seit 1970 immer wieder einmal ihr Vorkommen festgestellt. Den „Pollenalarm“ gab es, als die ersten Pollen Anfang September in der Pollenfalle des Instituts für Meteorologie der FU nachgewiesen wurden.

Informationen: Pflanzenschutzamt Berlin, Mohriner Allee 137, 12347 Berlin, Telefon: 030/70 00 06-0, Fax: -255, E-Mail: Pflanzenschutzamt@Senstadt.Verwalt- Berlin.de

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