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Immobilien: Last und Segen zugleich

Herbstlaub bringt nicht nur Arbeit, sondern ist auch Pflanzenschutz

Die Tage werden kürzer, und der Winter rückt näher. Als Last und Segen zugleich segelt das Herbstlaub von den Bäumen. Eine Last ist das Fegen und Zusammenrechen. Vom Rasen muss das Laub entfernt werden, sonst stirbt er ab oder wird zumindest schütter. Wege und Plätze werden glitschig, wenn das nasse Laub nicht weggefegt wird.

Auch der Teich muss vom Herbstlaub befreit werden. Er startet sonst mit einer riesigen Nährstoffmenge in das kommende Frühjahr, die die Wasserpflanzen gar nicht so schnell verarbeiten können. Massives Algenwachstum würde sich einstellen. Dabei können auch die Matten der Schwimmblattpflanzen reduziert werden. Nur ein paar Sprossen und Brutknospen sind nötig, um im kommenden Jahr den Teich wieder mit zarten Blättern und Trieben zu durchweben.

In Gehölzpflanzungen und auf den Staudenbeeten ist das Laub ein Segen. Nichts schützt die Pflanzen so sicher vor Frost, wie eine dicke Laubpackung. Der Wald macht es uns vor: Dort kann der gefürchtete Kahlfrost, also Frost ohne Schnee, den Wurzeln von Bäumen und Sträuchern wenig anhaben. Die Laubdecke bekommt auch allen Stauden, die einziehen, also unterirdisch überwintern, gut. Um die immergrünen Bodendecker wie Efeu oder Kleines Immergrün muss man sich ebenfalls keine Sorgen machen: Sie sind an das Laub von oben gewöhnt und schaffen es schon nach kurzer Zeit, ihre Blätter aus der Packung herauszuwinden. Laubschlucker nennt man sie daher auch. Unter ihrer grünen Decke verarbeiten Asseln, Pilze und Regenwürmer bereits während des Winters große Teile des welken Laubs und sorgen so für den natürlichen Kreislauf.

Laubschicht für Kübelpflanzen

Nur die immergrünen Sonnenanbeter wie Teppichthymian, Blaukissen oder Schleifenblume mögen keine Laubdecke. Sie wollen auch in den Wintermonaten Licht und viel Sonne haben. Vor allem nasskaltes Schmuddelwetter ist gefährlich für sie. Ein guter Wasserabzug im Boden entscheidet darüber, ob sie den Winter überleben oder nicht.

Ideal ist das Laub dagegen zum Schutz von im Prinzip winterharten Pflanzen, die die kalte Jahreszeit draußen im Kübel verbringen müssen. Während die Kälte im Boden von oben nach unten gleichmäßig abnimmt, hat sie beim Kübel von allen Seiten Zugriff. Daher können Wurzelschäden auch bei sonst robusten Arten auftreten. Ein einfaches Mittel sie zu schützen ist, sie in einen zweiten, größeren Kübel zu stellen und die Zwischenräume dicht mit trockenem Laub auszustopfen. Dank der vielen mit Luft gefüllten Hohlräume wirkt so eine Laubpackung wie eine Isolierschicht.

Vielen Kübel- und Gartengehölzen wird aber weniger die Kälte als die winterliche Trockenheit gefährlich. Vor allem die immergrünen Arten wie Rhododendron leiden bei andauerndem Frost und Sonnenschein. Ihre Blätter verdunsten laufend Feuchtigkeit, der gefrorene Boden liefert aber kein Wasser nach. In trockenen Herbstwochen gilt es deshalb, alle Immergrünen zu gießen, damit die Pflanzen nicht mit einem Feuchte-Defizit in den Winter gehen. Und in frostfreien Winterphasen tritt die Gießkanne ebenfalls in Aktion, wenn der Himmel mit dem Nass zu sparsam umgeht.

Helga Daberkow[dpa]

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