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Der neue Wohnkomplex liegt zwischen City West und Potsdamer Platz. Es mangelt nicht an Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Ärzten...

© Promo

Neubauprojekte: Über dem Strich nur Positives

Die Kurfürstenstraße vor dem Imagewandel? Im "Carré Voltaire" an der Ecke zur Else-Lasker-Schüler-Straße ist hochpreisiges Wohnen geplant.

Aussichtsreicher kann die Lage hier kaum werden, allenfalls besser. Die Kurfürstenstraße, die die Bezirke Mitte und Tempelhof-Schöneberg mit einem Straßenstrich trennt und zugleich verbindet, ist bisher nicht als Luxusgegend aufgefallen.

Das sollte sich ändern, findet der Berliner Projektentwickler Diamona & Harnisch und hat in dieser Woche mit dem Bau und der Vermarktung seines neuesten Projektes begonnen: Vor dem Aushub der Baugrube für die Wohnanlage „Carré Voltaire“ wurde in dieser Woche zunächst der Wildwuchs auf der Brache Kurfürstenstraße 136/Ecke Else-Lasker-Schüler-Straße beseitigt. Damit verliert der Drogenstrich zwar einen weiteren Rückzugsort. Doch die Schattenseiten bleiben.

Auf dem Areal war die nach 1918 neu gebildete polnische Gesandschaftskanzlei in Berlin beheimatet; das Konsulat lag direkt daneben. Das Gelände kann nach einer öffentlichen Ausschreibung der Republik Polen in neue Hände.

Soziotop mit starken Kontrasten

Alexander Harnisch, Geschäftsführer von Diamona & Harnisch, betont das Positive und lässt die starken Kontraste dieses Soziotops nur vage anklingen: „Mit dem Carré Voltaire entsteht ein eindrucksvolles Gebäude, das als sichtbares Zeichen für den Aufbruch des Quartiers an der Kurfürstenstraße gelten kann.“ Verteilt auf sechs Geschosse und zwei Staffelgeschosse entstehen rund 12.000 Quadratmeter Wohnfläche; das achte Geschoss wurde als Turmgeschoss geplant.

...doch im Wohnumfeld spielen auch Drogen und Prostitution eine Rolle – noch.
...doch im Wohnumfeld spielen auch Drogen und Prostitution eine Rolle – noch.

© Kai-Uwe Heinrich

Hinzu kommt eine Gewerbeeinheit mit knapp 200 Quadratmetern – dort wird möglicherweise ein Restaurant seinen Platz finden. Im Untergeschoss ist eine Tiefgarage mit 88 Doppelparkplätzen vorgesehen. Fünf Treppenaufgänge sind geplant, die das Gesamtensemble in fünf separate Elemente aufteilen.

Die Eigentumswohnungen bieten für jeden etwas. Alle Anleger und Eigennutzer kommen bei Zuschnitten von 53 bis 256 Quadratmetern auf ihre Kosten: Die Quadratmeterpreise rangieren von 4181 Euro bis 7100 Euro in der Spitze. Das tortenstückartige Grundstück beginnt mit einer markanten abgerundeten Ecke, die das Architektenbüro Klaus Theo Brenner Stadtarchitektur als Gegengewicht im städtebaulichen Zusammenhang mit der benachbarten Zwölf-Apostel-Kiche mit ihrem Turm aus rotem Backstein sieht.

Drei Viertel der Anleger und Eigennutzer stammen aus dem Ausland

Das Investitionsvolumen liegt bei 50 Millionen Euro. Die Mehrzahl der Wohnungen sind Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen. Die Hochbaumaßnahmen für das „Carré Voltaire“ sollen im kommenden Sommer beginnen, mit der Fertigstellung wird Mitte 2018 gerechnet.

Nach Harnischs Angaben sind rund 20 Prozent der Wohnungen bereits reserviert, drei Viertel der Anleger und Eigennutzer stammen aus dem Ausland. Werblich kommt man hier besonders gut voran, wenn Begriffe wie KaDeWe, Tiergarten oder Potsdamer Platz fallen. Von diesen Bezugspunkten ist das „Carré Voltaire“ nicht weit entfernt.

Die Investoren hoffen, dass die Käufer Berlins bekanntesten Straßenstrich als urbanes Merkmal akzeptieren und dass sich das Milieu mit den anstehenden baulichen Veränderungen wandelt: Schließlich soll auf dem vis-à-vis gelegenen Parkplatz neben Möbel Hübner an der Kurfürsten-/Ecke Genthiner Straße ein neues Gebäude mit Supermärkten, Parketage und Wohnungen entstehen. Und an der Ecke Kurfürsten-/Potsdamer Straße ist auf dem Grundstück des dort derzeit beheimateten Woolworth-Marktes ein neues Hotel geplant. Stundenweise Anmietungen dürften hier ausgeschlossen sein.

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