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Immobilien: Preise für Eigenheime unter Druck

Aktuelle Berichte von Maklern und Gutachtern rechnen vorerst nicht mit einer Wende am Markt

Eigenheime sind in diesem Jahr deutschlandweit günstiger zu haben als im Vorjahr. Der Rückgang der Preise betrifft die Region BerlinBrandenburg sowie die neuen Bundesländer in besonderem Maße. Dies berichten übereinstimmend der Ring Deutscher Makler sowie der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Berlin.

Der jüngst vom Gutachterausschuss vorgelegte „Bericht über den Berliner Grundstücksmarkt 2002/2003“ beziffert den mittleren Preis für freistehende Einfamilien- und Zweifamilienhäuser mit 1730 Euro je Quadratmeter im Westteil der Stadt sowie mit 1305 Euro je Quadratmeter im Ostteil der Stadt. Mit einer Ausnahme fielen die Preise in allen Wohnlagen um mindestens zehn Prozent. Nur Eigenheime, die ab 1990 in guter Wohnlage des Ostteils der Stadt errichtet wurden seien im Preis leicht gestiegen.

Auch die Preise für Grundstücke sind nach Angaben des Gutachterausschusses unter Druck. Im Westteil der Stadt seien 1710 Euro je Quadratmeter Geschossfläche „Einfamiliendoppelhausgrundstücke“ im Schnitt fällig, im Ostteil 1500 Euro. Dies entspricht einem Rückgang von acht Prozent im Westen und fünf Prozent im Osten. Ähnlich sei die Entwicklung bei Grundstücken, die mit Reihenhäusern bebaut werden können. Hier betrage der durchschnittliche Preis 1530 Euro je Quadratmeter im Westteil (minus sechs Prozent) sowie 1320 Euro im Ostteil (minus fünf Prozent).

Bauherren, die eine Villa oder ein Landhaus errichten wollen, müssen nach Angaben der Gutachter in einfacher Wohnlage im Schnitt 916000 Euro bezahlen, in sehr guter Wohnlage sogar 1,05 Millionen Euro. Im Ostteil der Stadt liegen die mittleren Preise deutlich niedriger: 560000 Euro.

Im bundesweiten Durchschnitt fielen nach Angaben des RDMs die Eigenheimpreise in Großstädten um 3,2 Prozent. Der durchschnittliche Preis eines Einfamilienhauses mit mittlerem Wohnwert betrage 297000 Euro. Hierbei handle es sich um rund 125 Quadratmeter große Bestandsimmobilien einschließlich ortsüblich großem Grundstück sowie Garage. Deutlich günstiger als der Durchschnittswert seien solche Eigenheime in Berlin zu haben: für 150000 Euro im Ostteil der Stadt und 200000 Euro im Westteil Berlins. Auf der bundesweiten Preisskala rangiere die Hauptstadt damit am unteren Ende.

Nicht dagegen die angrenzende Landeshauptstadt Brandenburgs: In Potsdam seien für neu errichtete Eigenheime immerhin 1750 Euro je Quadratmeter fällig, ein Spitzenwert unter den mittelgroßen Städten. Zum Vergleich: in der früheren Bundeshauptstadt Bonn kosten Eigenheime im Schnitt 1530 Euro je Quadratmeter. Die bundesweit teuersten Preise werden nach Angaben des Maklerringes für Einfamilienhäuser in der Stadt München gezahlt: durchschnittlich 2100 Euro je Quadratmeter.

Eine Prognose über die weitere Entwicklung der Preise riskieren die Makler nicht. Zwar seien viele Voraussetzungen für einen Erwerb gegeben – geringe Preise und niedrige Baugeldzinsen –, doch die „positive Grundeinstellung gegenüber der wirtschaftlichen Zukunft“ fehle derzeit bei vielen Kaufinteressenten. Pessimistisch blicken die Experten des Berliner Gutachterausschusses in die Zukunft: In „nahezu allen Teilmärkten des Grundstückshandels ist mit einem erneuten deutlichen Rückgang der Umsätze zu rechnen. ball

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