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Immobilien: Preiswerte Mietwohnungen bleiben weiterhin knapp

Qualitative Verbesserung im Wohnungsbestand hat sich fortgesetzt / Untersuchung des DIW über Wohnungsmieten in DeutschlandVON ANDREAS LOHSE Die Wohnungsmieten steigen in Ostdeutschland erheblich schneller als in Westdeutschland, ermittelte jüngst das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).Der alljährlich durchgeführten Untersuchung zufolge betrug die Steigerungsquote 1996 - gemessen pro Quadratmeter Wohnfläche - in den neuen Ländern 14 Prozent, in den alten hingegen nur vier Prozent.

Qualitative Verbesserung im Wohnungsbestand hat sich fortgesetzt / Untersuchung des DIW über Wohnungsmieten in DeutschlandVON ANDREAS LOHSE Die Wohnungsmieten steigen in Ostdeutschland erheblich schneller als in Westdeutschland, ermittelte jüngst das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).Der alljährlich durchgeführten Untersuchung zufolge betrug die Steigerungsquote 1996 - gemessen pro Quadratmeter Wohnfläche - in den neuen Ländern 14 Prozent, in den alten hingegen nur vier Prozent.Mit durchschnittlich 8 Mark 63 habe die Bruttokaltmiete bereits 82 Prozent des Westniveaus ereicht (1995: 75 Prozent).Der Anteil der Mietkosten an den Ausgaben eines Haushaltes lag mit 20 Prozent noch rund fünf Prozent unter der Quote in Westdeutschland. "Wegen des nach wie vor bestehenden hohen Renovierungsbedarfs wird sich das Tempo der Mietenausweitung nur wenig verringern", prognostizieren die DIW-Forscher.Denn dem Bericht zufolge spielte bei der Preissteigerung - im Durchschnitt der letzten drei Jahre zwölf Prozent - die Umlage von Modernisierungskosten eine "wesentliche Rolle".Aufgrund andauernder Modernisierungsmaßnahmen an den vermieteten Gebäuden habe sich zwar im vergangenen Jahr "die qualitative Verbesserung im Wohnungsbestand fortgesetzt".Gleichwohl lag der Anteil der Mieter, die den Zustand ihres Gebäudes mit "gut" bewerteten nur bei 32 Prozent, bei den Eigentümer-Haushalten waren es immerhin 56 Prozent.In Westdeutschland beurteilten 54 Prozent der Mieter den Zustand ihres Hauses mit "gut" (Eigentümer: 75 Prozent). Betrachtet man die fünf Modernisierungsbereiche Küche, Sanitär, Heizungsanlage, Fenster sowie "sonstige Maßnahmen", stünden sowohl bei Mietern als auch den Besitzern selbstgenutzter Wohnungen die Modernisierung von Heizung und Fenstern auf der Prioritätenliste ganz oben, bei den Eigentümern allerdings darüberhinaus die "sonstigen Maßnahmen", weil unter diesem Punkt auch Fassadenrenovierungen und Dacherneuerungen bei Ein- und Zweifamilienhäusern zusammengefaßt werden.Bemerkenswert sei jedoch, daß zwischen 1992 und 1996 "erst bei rund 30 Prozent der Mietwohnungen die Fenster und bei 27 Prozent die Heizung erneuert wurden".Der geringe Anteil der Modernisierungen im Sanitärbereich und der Küche lasse somit "auf ein noch großes Potential schließen", so das Institut.An den Wohnungen im Bestand der Genossenschaften seien zwischen 1992 und 1996 mit 66 Prozent die meisten Modernisierungsarbeiten durchgeführt worden.Dabei handele es sich im wesentlichen um "sonstige Maßnahmen" (43 Prozent).Private Vermieter hätten häufig den Sanitärbereich (22 Prozent) und die Heizung (40 Prozent) modernisiert. Am höchsten stiegen die Mieten in Ostdeutschland, wenn die Modernisierungsarbeiten allein vom Vermieter finanziert wurden."Die Kosten sind offenbar erfolgreich an die Mieter weitergegeben worden", lautet die Schlußfolgerung des DIW.Die Miethöhe lag dann durchschnittlich bei 9 Mark 36 pro Quadratmeter, bei vom Mieter selbst finanzierten Maßnahmen erreichten die Mieten ein Niveau von 8 Mark 64.Zum Vergleich: In Westdeutschland hat sich 1996 die Bruttokaltmiete auf durchschnittlich 10 Mark 57 erhöht.Bezogen auf die gesamte Wohnung zahlten die Ostdeutschen durchschnittlich 500 Mark, die Westdeutschen 742 Mark.Diesen Unterschied erklären die DIW-Forscher damit, daß ostdeutsche Mieter statistisch betrachtet 62 Quadratmeter bewohnen und damit durchschnittlich zehn Quadratmeter weniger als westdeutsche. Für 1997 prognostiziert das Institut für die gesamte Republik eine durchschnittlich etwas "geringere Verteuerung" der Mieten, da sich "die Situation auf dem Wohnungsmarkt auch in Ballungsräumen entspannt".Teilweise müßten Vermieter bei einer Neuvermietung sogar "bisherige Mietpreisforderungen zurücknehmen", allerdings nur bei Wohnungen im oberen, sehr teuren Segment.Preiswerte, zumindest weniger teure Mietwohnungen hingegen blieben "weiterhin knapp".aloWohnungsmieten in Deutschland im Jahr 1996.Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Königin-Luise-Str.5, 14195 Berlin, 15 Mark.

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