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Immobilien: Profis gesucht – für alle Fälle, für jede Stelle

Die Akademie der Immobilienwirtschaft bildet Generalisten aus – und startet jetzt in Berlin

Mit Immobilien werden in Deutschland Milliarden umgesetzt. Große Einzelprojekte können Kosten im dreistelligen Millionenbereich produzieren. Fälle für Profis. Umso erstaunlicher, dass sich in Projektentwicklung, Finanzierung, Gebäude- und Portfolio-Management bis vor einigen Jahren vor allem Quereinsteiger betätigten, die sich ihr Spezialwissen Learning by Doing angeeignet hatten. Auch für den Ruf der Branche war das nicht immer von Vorteil. Doch inzwischen boomen Studiengänge, die speziell auf eine Arbeit in der Immobilienbranche vorbereiten sollen: In Berlin bietet etwa die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft FHTW ein BWL-Studium mit Immobilien-Schwerpunkt, gemeinsam mit der Technischen Fachhochschule TFH bildet man zum Facility Manager aus, also zum Gebäudemanager in aufwändigen Gebäudekomplexen, großen Bürohäusern oder Einkaufszentren.

Demnächst wird noch ein weiterer Anbieter dazu kommen. Ab Juni wird die Akademie der Immobilienwirtschaft ADI in Berlin zum ersten Mal einen Kontaktstudiengang Immobilienökonomie anbieten. Auf dem Lehrplan stehen betriebswirtschaftliche und juristische Grundlagen, Technik und Raumplanung, Finanzierung, Bewertung und Management von Wohn- und Gewerbeimmobilien. 15 Monate dauert der Studiengang, der berufsbegleitend absolviert wird.

„Das Entscheidende ist, dass wir alles, was die Immobilie betrifft, im Gesamtzusammenhang vermitteln“, erklärt Professor Hanspeter Gondring, der den Studiengang aufgebaut hat (s. Interview nächste Seite). Absolventen sollen in jedem Bereich der Immobilienwirtschaft arbeiten können, egal ob Entwicklung, Verwaltung, Management oder Finanzierung. In nur 15 Monate klingt das ehrgeizig – allerdings hat die ADI sieben Jahre Erfahrung mit dem Studiengang. Nach Frankfurt, Stuttgart, Leipzig und Hamburg wird Berlin bereits der fünfte Standort sein. Angesiedelt ist man an der Berufsakademie Baden-Württemberg und damit halb staatlich. Gondring verweist auf Kooperationen mit Hochschulen im Ausland und renommierte Dozenten wie Ex-Bauministerin Irmgard Schwaetzer und den Star-Architekten Hadi Teherani.

Allerdings: Wer teilnehmen will, sollte ein gefülltes Sparkonto oder einen spendablen Arbeitgeber haben. Zwischen 5500 und 10 900 Euro kostet die Ausbildung bis zum Diplom, wer später einen Master draufsetzen will, ist mit weiteren 5500 bis 7700 Euro dabei.

Kai Kolwitz

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