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Wohnen in Alt-Stralau. Townhouses und Stadtvillen bestimmen das Bild. Foto: picture-alliance / Brexendorff

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Sonderthema Treptow: Der grüne Bezirk hat viele Gesichter

Die Verlängerung der A 100 bleibt weiter heftig umstritten.

Treptow besteht nicht nur aus dem an Neukölln und Kreuzberg angrenzenden Alt-Treptow. Auch Ortsteile wie Plänterwald, Baumschulenweg, Niederschöneweide und Adlershof gehören zu Treptow, das seit 2001 zusammen mit Köpenick einen Bezirk bildet. „Die unterschiedlichen Impulse machen Treptow so interessant“, sagt Baustadtrat Rainer Hölmer. Besonders vom neuen Großflughafen verspricht sich der SPD-Politiker einen positiven Einfluss. „Treptow ist ein grüner Bezirk zwischen Flughafen und Innenstadt und hat deshalb sehr gute Perspektiven.“ Zustimmend beurteilt Hölmer auch das wichtigste Verkehrsprojekt in Treptow, die vom Senat geplante Verlängerung der Autobahn A 100 vom Autobahndreieck Neukölln zur Frankfurter Allee. Sie ermögliche es, die Bereiche an der B 96a vom Verkehr zu entlasten, argumentiert der Stadtrat. Allerdings sei darauf zu achten, dass die negativen Auswirkungen abgefedert würden und insbesondere den Bewohnern der vier Häuser, die im Zuge des Autobahnbaus zum Abriss vorgesehen sind, Unterstützung angeboten werde. Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) setzt sich nachdrücklich für den Weiterbau ein. Ob die selbst innerhalb der Koalition sehr umstrittene Verlängerung der A 100 wirklich kommt, ist jedoch noch offen. Die Berliner SPD hatte sich auf einem Parteitag am vergangenen Wochenende mit knapper Mehrheit für das 420 Millionen Euro teure Verkehrsprojekt ausgesprochen. Ihr Koalitionspartner Die Linke ist dagegen. Die Weiterführung der Stadtautobahn gilt von den Kosten pro Meter her als das teuerste Autobahnprojekt Deutschlands. Die Finanzierung übernimmt zum Großteil der Bund. Baubeginn soll 2011 sein. Die Fertigstellung ist für 2017 vorgesehen. In einem zweiten Abschnitt ist geplant, die Trasse dann bis Friedrichshain zu verlängern.

Ebenso unklar ist die Zukunft des vielleicht größten Sorgenkindes von Treptow, des vom Betreiber Norbert Witte 2001 in die Insolvenz geführten Spreeparks. Knackpunkt ist die komplizierte rechtliche Situation: Das Grundstück gehört nämlich dem Land Berlin, welches das Areal im Erbbaurecht an Witte verpachtete. Insolvent ist somit dieses Erbbaurecht – und für dieses ist seit längerem eine Zwangsversteigerung im Gespräch, für die es allerdings noch immer keinen Termin gibt. Entscheidend ist dabei die Haltung der Deutschen Bank, die als Hauptgläubigerin auf Schulden in Millionenhöhe sitzt. „So lange es keine Zwangsversteigerung gibt, sind uns die Hände gebunden“, sagt Irina Dähne, Sprecherin des Liegenschaftsfonds. Zwar gebe es Interessenten für den Spreepark; aber realistischerweise könne das Grundstück erst verkauft werden, wenn die Frage des Erbbaurechts geklärt sei.

So lange wird sich laut Baustadtrat Hölmer auch beim Eierhäuschen, einem traditionsreichen, aber reichlich maroden Ausflugslokal an der Spree, nichts tun: Es gehört zum Areal des Spreeparks. ch

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