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SX Berlin: Südkreuz soll attraktiver werden

Die Gegend rund um dem Bahnhof Südkreuz ist bisher wenig attraktiv. Das soll sich jetzt ändern

Dass sich um den gar nicht mehr so neuen Berliner Hauptbahnhof eine städtebauliche Brache erstreckt, wird allgemein beklagt. Doch in der Umgebung des zweitgrößten Fernbahnhofs der Hauptstadt, des Bahnhofs Südkreuz, sieht es kaum besser aus: Vor allem südlich und westlich von ihm bilden vielbefahrene Straßen, kleinteilige Gewerbenutzungen, ein BSR-Recyclinghof sowie ehemalige Militär- und Industrieflächen eine wenig attraktive Mischung. „Seit der Inbetriebnahme des Bahnhofs Südkreuz 2006 hielten sich die Investoren eher zurück“, sagt Bernd Krömer, Baustadtrat des Bezirks Tempelhof-Schöneberg.

Doch das soll sich jetzt ändern. Vor allem die sogenannte Schöneberger Linse – das aus der Vogelperspektive an eine Linse erinnernde Gebiet zwischen Sachsendamm und Ringbahntrasse – wollen das Land Berlin und der Bezirk Tempelhof-Schöneberg attraktiver machen. Ein neuer Name dafür steht bereits fest: „sxberlin“ soll das 59 Hektar große Areal heißen und damit auf einen seiner Standortvorzüge hindeuten: die gute Verkehrsanbindung an den künftigen Großflughafen in Schönefeld.

Grundzüge der künftigen Nutzung wurden in einem städtebaulichen Werkstattverfahren erarbeitet, an dem sich drei Architektur- und Planungsbüros beteiligten. Sie schlagen vor, in der Nähe des Bahnhofs Hotels und ein Veranstaltungszentrum zu errichten. Außerdem sehen sie Gebäude für Dienstleistungen, Gewerbe und Wohnungen vor. Nach Ansicht des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) sollte das Land Berlin dabei Wohnungsgenossenschaften und -baugesellschaften Bauland zur Verfügung stellen, damit diese darauf kostengünstige Wohnungen errichten können. Derzeit leben auf der Schöneberger Linse nur etwa 500 Menschen.

Finanziert wird die Planung aus Mitteln des Programms Stadtumbau West. Das in dieses Programm aufgenommene Fördergebiet Schöneberg-Südkreuz umfasst auch das Gewerbegebiet an der Naumannstraße und das ehemalige Gasag- Areal an der Torgauer Straße unweit des S-Bahnhofs Schöneberg. Dort steht eines der imposantesten Industriedenkmale Berlins, der 1910 errichtete Gasometer.

Seit 2007 befindet sich das 5,5 Hektar große Grundstück des Gasometers im Eigentum der Euref AG, einer Projektentwicklungsgesellschaft des Berliner Architekten und Immobilienunternehmers Reinhard Müller. Dieser kündigte an, das Areal zu einem Europäischen Energieforum auszubauen. In Bestands- und Neubauten soll laut den Plänen der Euref die gewaltige Bruttogeschossfläche von 165 000 Quadratmetern entstehen – doch getan hat sich auf dem Areal bisher wenig. Immerhin eröffnete im Sommer dieses Jahres der Bezirk gleich daneben, auf der sogenannten Gasag-Nordspitze, eine neue Grünanlage. ch

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