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Inzwischen wurden zwei Privatstraßen im Villenpark freigegeben. Die Annehmlichkeiten der Großstadt sind nicht allzu weit entfernt, einige Golfplätze und große Seen ganz nah.

© Eucon AG

Villenpark Potsdam: Kasernendorf wird Villenstädtchen

Exklusives Wohnen zwischen Berlin und Potsdam: Der Villenpark Potsdam-Groß Glienicke.

Anhaltende Zuwanderung nach Berlin, steigende Preise in der City, gute Mobilität bis ins Umland: Wohnen im Eigentum gleich hinter der Stadtgrenze ist im Kommen, zum Beispiel westlich der Havel nur wenige Meter von Kladow entfernt. In der ehemaligen Waldsiedlung – ein Kasernengelände mit langer Militärtradition – entsteht der Villenpark Potsdam-Groß Glienicke.

Zwar geht es dort nicht ganz so schnell voran, wie vom Investor Bernd Wolfgang Steuten erhofft, aber allmählich wächst die Siedlung. Noch im Mai soll mit der Erschließung des dritten von insgesamt fünf Bauabschnitten begonnen werden. Konfliktstoff bietet die denkmalgeschützte Preußenhalle, die sich abseits der Hauptstraße am Rande des Villenparks nahe am Glienicker Forst befindet. Sie gehört samt Grundstück der Stadt Potsdam, müsste aber dringend saniert werden.

Um die künftige Nutzung, das Wegerecht und einen etwaigen Verkauf gibt es noch Diskussionen. Was das Wegerecht betrifft, so berichtet Markus Klier, Sprecher des Kommunalen Immobilien-Service (KIS), stehe man „mit dem Investor des benachbarten Villenparks noch in Verhandlung“. Alle Beteiligten warten nun aber erst einmal den Ausgang der Kommunalwahlen am 25. Mai 2014 ab.

Die Baufläche für das weiträumige Areal an der Seeburger Chaussee liegt in der Mitte zwischen Potsdam und Berlin. Einst waren hier ostdeutsche Grenztruppen einquartiert. Heute ist man in 20 Minuten mit dem Auto am Olympiastadion, und etwa ebenso lange dauert die Fahrt ins Zentrum der Landeshauptstadt. Auf einer Gesamtfläche von 25 Hektar sollen rund 180 Häuser entstehen. 15 Villen sind bereits bezogen, zwölf im Bau und weitere Bauplätze beurkundet.

Die Grundstücke haben Größen ab 500 Quadratmeter aufwärts

„Neue Grundstücke für anspruchsvolle Bauherren“, so wirbt die Entwicklungsgesellschaft Eucon für den Villenpark. Der Vorstandsvorsitzende Bernd Wolfgang Steuten erläutert die Vorzüge des Projekts: „Wir liegen hier an der Nahtstelle zu Berlin, haben eine Alleinlage mitten im Grünen.“ Und so wurden seit dem Verkaufsbeginn im Jahre 2012 vom 1. Quartier 93 Prozent verkauft, vom 2. Quartier 70 Prozent, und für das 3. Quartier hat die Akquise gerade begonnen. Die Grundstücke haben Größen ab 500 Quadratmeter aufwärts.

Bauhausstil und Toskanische Villa. Im Villenpark Potsdam ist für viele Baustile Platz.
Bauhausstil und Toskanische Villa. Im Villenpark Potsdam ist für viele Baustile Platz.

©  Eucon AG

Zu den Vorzügen des Wohngebiets gehört auch die Nähe zum Badeplatz am Groß Glienicker See. Ein Supermarkt befindet sich im etwas südlich gelegenen Ortskern. Wichtig für den Villenpark ist der direkte Busanschluss mit der Linie 639 zwischen den Bahnhöfen Spandau und Potsdam. In der zwei Kilometer entfernten Havellandhalle in Seeburg kann man Tennis und Badminton spielen, der Golfplatz Gatow ist in fünf Minuten zu erreichen.

Eucon-Chef Steuten will aber auch Service ins Gebiet holen. Frühere Garagen sollen zu einer kleinen Nahversorgungszeile umgebaut werden. „Ich möchte, dass die Leute hier einen Kaffee trinken und in einem Feinkostgeschäft gute Lebensmittel kaufen können.“ Ein zweiter Standort für Kiosk, ärztliche Versorgung und eine Rezeptstelle könnte einmal die Preußenhalle werden.

Dort trifft sich in einem alten Saal noch gelegentlich die Karnevalsgesellschaft zur Prunksitzung. Das Gebäude aber ist in einem denkbar schlechten Zustand. Steuten würde das monströse Bauwerk gern zu einem symbolischen Preis von der Stadt übernehmen und dann für 1,5 bis 2 Millionen Euro sanieren. Die Pläne liegen schon auf dem Tisch.

Steutens Vision: „Wir wollen die Preußenhalle wieder fit machen. In der Turnhalle kann ich mir Gesundheitssport, Pilates und Rückenschule vorstellen. Auf der anderen Seite sollen eine Theaterbühne und Räume mit verstellbaren Wänden für Veranstaltungen entstehen.“ Der Investor denkt an Lesungen, Podiumsdiskussionen, Kabarett und alte Filme, auch an eine Bibliothek mit gespendeten Büchern. „Dies soll ein besonderer Kiez sein mit Sport, Kultur und ärztlicher Versorgung.“

Zugang zur Preußenhalle bereitet Probleme

Der Ortsbeirat in Groß Glienicke steht dem Projekt Villenpark aufgeschlossen gegenüber. Ortsvorsteher Franz Blaser: „Wir sehen das durchaus positiv und begrüßen die neue Siedlung. Es geht zwar nur zäh voran. Aber das wird schon werden.“ Probleme bereite jedoch der Zugang zur viel genutzten Preußenhalle. „Wir wollen ein öffentliches Wegerecht bis zur Sporthalle“, fordert Blaser. Aber darüber gebe es bislang noch kein Einvernehmen mit dem Investor.

Villenpark in ehemaliger Kaserne.
Villenpark in ehemaliger Kaserne.

©  Eucon AG

Hier sind in der Tat noch einige Hürden zu überwinden. Markus Klier, der auch als Sprecher der Stadt Potsdam fungiert, sagt, dass ein Verkauf der Preußenhalle „nur im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung zum Verkehrswert und bei einer entsprechenden Rücksicherung der öffentlichen Nutzung“ infrage komme. Eine weitere Voraussetzung sei „die grundbuchliche Sicherung des andernfalls gerichtlich einzuklagenden Wegerechts“.

Bisher sind zwei Privatstraßen auf dem Villenparkgelände freigegeben. Der Heinz-Sielmann-Ring erinnert an den Tierfilmer und Naturschützer. Die zweite Bezeichnung ist Georg Sigismund von Oppen gewidmet, einem in Potsdam geborenen Widerständler gegen die Hitlerdiktatur. Bei der Namenswahl hat der Lokalchronist und Ortsbeirat Winfried Sträter mitgeholfen.

Die Hälfte der Käufer sind Berliner

Was die Bebauung angeht, so gibt es eine Gestaltungssatzung, die den architektonischen Rahmen zwischen italienischer Villa und Bauhausstil absteckt. Steuten: „Natürlich sind die Bauherren zur Wahrung eines angemessenen Stadtbildes an bestimmte Vorgaben gebunden. Doch innerhalb dieser Maßgabe können die Grundstückskäufer frei entscheiden, welches Haus sie von welchem Bauunternehmen errichten lassen.“

Der Quadratmeterpreis für die voll erschlossenen Grundstücke liegt bei 250 bis 270 Euro. Ein Haus mit zwei Vollgeschossen könne ab 350 000 Euro kosten, rechnet Bernd Wolfgang Steuten vor. Die Interessenten suchten hauptsächlich Grundstücke in der Größe von 600 bis 900 Quadratmetern für Villen mit 180 bis 250 Quadratmetern Wohnfläche. Steuten: „Bisher sind schon zwölf Nationen unter den Käufern vertreten, die Hälfte aber sind Berliner.“ Und was den Entwickler ganz besonders freut: „Viele der neuen Bewohner sind bereit, sich in der Gemeinschaft zu engagieren.“ Veranstaltungen, wie das nächste Sommerfest am 21. Juni 2014, fördern das Zusammenleben. Etwa 2017 soll das kleine Villenstädtchen auf einstigem Kasernengrund fertig sein. Groß Glienicke kann mit etwa 750 Neubewohnern rechnen.

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