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Das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) steht an der meistbesuchten Einkaufsmeile Berlins, der Tauentzienstraße am Wittenbergplatz.

© Jens Kalaene/dpa

Zählung von Passanten in Einkaufsstraßen: Tauentzien nur auf Rang 21

Berliner shoppen verteilt übers Stadtgebiet. Die sieben besten Lagen befinden sich in Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz. Zusammen reichen sie trotzdem nicht an München heran.

München bleibt bei einer Zählung von Passanten in Einkaufsstraßen von 38 deutschen Städten die Topadresse fürs Shoppen. Die Kaufingerstraße (17.653 Passanten) und die Neuhauser Straße (17.010) legten gegenüber dem starken Vorjahr sogar noch zu und zwar um 36 Prozent beziehungsweise 15 Prozent.

Das ergab eine Zählung von Engel & Völkers Commercial, einem Beratungs- und Vermittlungsunternehmen für Gewerbeimmobilien. Gezählt wurde am Sonnabend, 16. April, von 12 bis 14 Uhr. Daraus wurde der Durchschnitt für eine Stunde gebildet. Beobachtet hat Engel & Völkers das Geschehen in 1a-Lagen. Das sind Geschäftslagen im Zentrum mit dem dichtesten Geschäftsbesatz, die alle gängigen Sortimente wie Bekleidung, Schuhe, Lederwaren, Geschenkartikel oder Bücher umfassen.

Im Vergleich zu München rangiert selbst die beste 1a-Lage Berlins, die Tauentzienstraße, auf den hinteren Rängen. „Allerdings konzentriert sich der Einzelhandel in der Hauptstadt im Gegensatz zu anderen Großstädten auf mehrere Top-Einkaufsstraßen im gesamten Stadtgebiet“, erklärt Engel & Völkers. „Die sieben 1a-Lagen befinden sich in der historischen Stadtmitte im Bezirk Mitte, in der City West in Charlottenburg-Wilmersdorf sowie in Steglitz-Zehlendorf. Zusätzlich bereichern über 60 Shopping-Center den Berliner Einzelhandel.“

Tauentzien liegt vor Ku'damm und Wilmersdorfer Straße

Unter den Berliner Bestlagen rangiert die Tauentzienstraße am Stichtag mit 5496 Passanten auf Rang 21 aller deutschen Einkaufsstraßen. Auf Platz 26 folgt der Kurfürstendamm mit 4974 Passanten. Auf Platz 43 liegt die Wilmersdorfer Straße mit 4072 Passanten. Die Friedrichstraße belegt Platz 53 mit 3538 Passanten. Es folgen die Rosenthaler Straße (Platz 56, 3298 Passanten), der Alexanderplatz (Platz 62, 2860 Passanten) und die Schlossstraße (Platz 67, 2525 Passanten).

In ganz Berlin shoppten also 26.763 Menschen, während es zu gleicher Zeit in München 34.645 waren – wobei Berlin zweieinhalbmal größer ist als die bayerische Landeshauptstadt.

Unverändert auf Platz 3 rangiert die Schildergasse in Köln (11.201). Wieder unter die Top 5 geschafft haben es die Flingerstraße in Düsseldorf (10.688) und die Frankfurter Zeil (10.145). In Hamburg wurden auf der Mönckebergstraße 8336 und auf der Spitaler Straße 7564 Passanten gezahlt. Der Neue Wall verfehlte in diesem Jahr die 2000er-Marke knapp. Unterhalb des Zehn-Jahres-Durchschnitts blieb aktuell Stuttgart. Auf der dortigen Königstraße wurden lediglich 6778 Passanten registriert.

Tendenz zum Shoppen am Sonnabend

Mit einem Sprung um 31 Plätze sorgte der Neupfarrplatz in Regensburg auf Rang 16 (6092) für die größte Überraschung. Ähnlich positiv war die Entwicklung der Obernstraße in Bremen. Mit 7637 Passanten kam sie in der Rangliste auf Platz 11. Der Westenhellweg (9113) in Dortmund belegte erneut Rang 6. Hannover, im zurückliegenden Jahr noch mit vier Zählpunkten unter den Top 20, pendelte sich wieder auf dem Zehn-Jahres-Durchschnitt ein. Aktuell belegen die Georgstraße (8583) sowie die Bahnhofstraße (8458) die Plätze 8 und 9.

Gezählt hat Engel & Völkers auch die Passantenfrequenz am Dienstag, 12. April. Im Vergleich zu den Vorjahren zeigte sich dabei, dass der Sonnabend immer mehr zum Haupteinkaufstag wird. So waren an diesem Tag bundesweit 397.000 Besucher in 1a-Lagen unterwegs, während es am Dienstag nur rund 148.000 Passanten waren. „Dies deutet darauf hin, dass sich über die schon seit einigen Jahren zu beobachtende Polarisierung zwischen starken und schwachen Einkaufslagen hinaus auch eine immer stärkere Differenzierung im Einkaufsverhalten abzeichnet“, sagt Jan Kotonski von Engel & Völkers Commercial.

Reine Versorgungs- oder Interneteinkäufe würden demzufolge überwiegend unter der Woche abgewickelt, während sich das erlebnis- und freizeitorientierte Shoppen immer mehr auf den freien Sonnabendnachmittag konzentriere.

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