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Wirtschaft: Immobilienfonds vor der Abwicklung

Am Montag Entscheidung über CS Euroreal.

Frankfurt am Main - Das Drama um die offenen Immobilienfonds erreicht am kommenden Montag einen neuen Höhepunkt. Dann entscheidet sich, ob mit dem CS Euroreal der Schweizer Credit Suisse der zehnte offene Immobilienfonds abgewickelt werden muss. In diesem Fall wären etwa 27 Milliarden Euro an Fondsgeldern erst einmal weiter dem Zugriff der Anleger entzogen. Insgesamt stecken derzeit in Deutschland rund 85 Milliarden Euro in offenen Immobilienfonds. Dennoch scheinen viele Anleger an ein Happy End zu glauben. „Bei den von der europäischen Schuldenkrise verunsicherten Investoren gelten Immobilien aktuell als eine der sichersten Anlagen“, meinte Analystin Sonja Knorr vom Rating-Unternehmen Scope.

Die Probleme der einst als bodenständig geltenden Anlageform gehen auf die Finanzkrise zurück. So musste die Credit Suisse im Oktober 2008 erstmals ihren CS Euroreal schließen. In jenem Monat froren auch andere Anbieter ihre Produkte ein. Hintergrund war der massive Verkauf von Fondsanteilen durch Profi- Investoren, nachdem am 15. September 2008 Lehman Brothers Insolvenz angemeldet hatte. Die institutionellen Anleger brauchten dringend Liquidität und trennten sich deshalb schnell von offenen Immobilienfonds. Diese gewaltige Rückgabewelle haben viele Anbieter nicht verkraftet, da sie ihre Immobilien in so kurzer Zeit nicht verkaufen konnten. Also machen sie erst mal ihre Schotten dicht - auch für Privatanleger. Später haben sie dann durch Immobilienverkäufe genug Geld, um alle rückgabewilligen Anleger zu bedienen – oder die Fonds werden endgültig abgewickelt. dpa

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