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Wirtschaft: In Asien sollten Anleger nur auf Einzelwerte setzen

Für Anleger an den asiatischen Märkten wird es vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise in Fernost immer schwieriger, Unternehmen zu finden, die den starken Ausleseprozeß überleben dürften.Hilfe bietet nun die US-amerikanische Investmentbank Morgan Stanley Dean Witter an.

Für Anleger an den asiatischen Märkten wird es vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise in Fernost immer schwieriger, Unternehmen zu finden, die den starken Ausleseprozeß überleben dürften.Hilfe bietet nun die US-amerikanische Investmentbank Morgan Stanley Dean Witter an.Analysten der Bank haben in der kürzlich erschienenen Studie "The Asian Edge" 110 überlebensfähige Aktiengesellschaften ausgewählt: Die Firmen sollten nach Ansicht von Morgan Stanley entweder durch starke inländische oder regionale Präsenz in der Lage sein, die gegenwärtigen Turbulenzen schadlos zu überstehen.

Nach Ansicht der Investmentbanker ist die Zeit gekommen, Unternehmen, die gegenüber ihren Konkurrenten mit einem solchen Wettbewerbsvorsprung ausgestattet sind, genauer zu betrachten.Eine Vielzahl der Unternehmen seien inzwischen sehr günstig bewertet.Dieser Aspekt allein sollte den Anleger aber nicht zum Kauf bewegen.

Morgan Stanley hat die Unternehmen nach dem "bottom-up"-Ansatz selektiert, ist also auf die Suche nach guten Unternehmen und Branchen gegangen, statt zunächst Länder mit soliden Rahmendaten auszusuchen, um sich erst dann für Firmen zu entscheiden ("top down").Von den 110 ausgewählten Unternehmen stammen 39 aus Japan, jeweils zwölf Firmen kommen aus Hongkong und Indien.Japan nimmt hier wegen seiner wirtschaftlichen Übermacht in der Region die Spitzenstellung ein.Schließlich repräsentieren die Umsätze der japanischen Unternehmen 17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Asien.

Entscheidend für die Auswahl der Unternehmen waren folgende Indikatoren: Fortschritte im Restrukturierungsprozeß, finanzielle Ertragskraft bzw.Stabilität und Shareholder-Value-Fokus des Managements.Mit Blick auf die Vergleichbarkeit dieser Unternehmen gehen die Morgan Stanley-Analysten davon aus, daß die Konzerne in Kürze ihre Rechnungslegung auf internationale Standards, IAS oder US GAAP, umstellen.

Nach Ansicht der US-Investmentbank ist der Wettbewerbsvorteil allerdings bei 60 der 110 Unternehmen bereits im Aktienkurs enthalten.Bei den anderen 50 gehen die Analysten davon aus, daß deren fundamentaler Wert sich noch nicht im Kurs widerspiegelt.Von diesen 50 hat Morgan Stanley wiederum 20 herausgestellt, für die die Analysten auf Sicht von ein- bis zwei Jahren beträchtliche Zuwächse erwarten.

Auch in dieser engeren Auswahl werden japanische Unternehmen übergewichtet.Darauf folgen Hongkong (HSBC Holdings, SmarTone, Sun Hung Kai Properties), China (Beijing Datan Power, Qingling Motors), Indien (Hindustan Lever, Housing Development Finance) und Taiwan (Siliconware Precision Industries, Taiwan Semiconductor TSMC) mit jeweils zwei Nennungen.

Zu den japanischen Unternehmen, die sich in einer besonders aussichtsreichen Situation befinden sollen, gehören: Bridgestone (Reifen), Fuji Photo Film, Kao (Konsumprodukte), Sankyo (Pharma), Shin-Etsu Chemical, Sony, TDK (Konsumelektronik) und Tokyo Ohka Kogyo (Halbleiterindustrie).In ihr Asien-Portfolio haben die Banker zudem zwei Nebenwerte mit starker Marktnischenpolitik auf ihrem Heimatmarkt aufgenommen: die indische Housing Development und die chinesische Qingling Motors.

KARL-HEINZ GOEDECKEMEYER (HB)

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