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Wirtschaft: In der Computerbranche ist viel Geld zu gewinnen

Aber die Aktienkurse unterliegen auch starken SchwankungenVON NORBERT KULS (HB)In der dynamischen Computerbranche ist das Glück schnell gemacht und schnell verloren.Jüngstes Beispiel ist der Kurssturz bei Intel, nachdem der führende Chip-Hersteller seine Gewinnerwartungen am Mittwoch abend nach unten korrigiert hatte.

Aber die Aktienkurse unterliegen auch starken SchwankungenVON NORBERT KULS (HB)In der dynamischen Computerbranche ist das Glück schnell gemacht und schnell verloren.Jüngstes Beispiel ist der Kurssturz bei Intel, nachdem der führende Chip-Hersteller seine Gewinnerwartungen am Mittwoch abend nach unten korrigiert hatte.Der Kurs von Intel fiel nachbörslich um rund 9 Dollar auf 77 Dollar.In den Abwärtssog gerieten zahlreiche andere Computerfirmen wie Dell, Microsoft und Compaq.Weiteres Beispiel für das schnelle Auf und Ab der Branche ist die Übernahme von Digital Equipment durch Compaq Computer.Weil ein 1957 gegründeter Computergigant von einem Unternehmen geschluckt wird, das erst 1983 an die Börse kam, und daraufhin die Aktienkurse stark schwankten, bezeichnete die Wirtschaftszeitung "The Wall Street Journal" die Branche sogar als "manisch-depressiv".Trotz jüngster Kursturbulenzen empfiehlt die Analystin Lucianne Painter von der Investmentbank Merrill Lynch die Computerhersteller Dell und Compaq zum Kauf.Compaq zählt zu den umsatzstärksten Werten an der New Yorker Börse.Ihre positive Meinung wird von der Asienkrise allerdings etwas getrübt.Sie rechnet mit einem nachlassenden PC-Absatz.Asien inklusive Japan nehme etwa 25 Prozent der US-Exporte ab, was bewirken könne, daß die Gewinne nicht ganz so stark steigen, wie bisher erwartet.Ein weiteres Risiko sieht Painter in einer möglichen indirekten Auswirkung der Asienkrise.Sollte sich die Krise nachhaltig auf die Gewinne der US-Unternehmen auswirken, könnte das zur Kürzung bei der Neuanschaffung von Computern führen.Insgesamt erwartet die Analystin nur noch einen Ertragszuwachs um 10 Prozent in der PC-Branche.Von der Konsolidierung des Marktes dürften die großen Anbieter Dell und Compaq profitieren.Der Kurs von Dell hat sich im vergangenen Jahr glatt verdreifacht und Compaq war im Dezember 1997 fast doppelt soviel wert wie am Anfang des Jahres.Nicht alle Technologieaktien haben sich so gut entwickelt.Deshalb sei die richtige Aktienauswahl von entscheidender Bedeutung.Das Kursziel für Dell hob Painter nach starken Quartalszahlen vor gut einer Woche auf 130 Dollar an.Mittlerweile schoß der Kurs in der vergangenen Woche weiter nach oben und lag zuletzt bei rund 138 Dollar.Für Compaq, die kürzlich mit der Einzelhandelskette Radio Shack einen Exklusivvertrag zum Vertrieb ihrer Computer abgeschlossen hat und dabei IBM aus dem Rennen warf, erwartet die Expertin einen Kursanstieg auf 34 bis 37 Dollar.Sie rät, Compaq-Aktien langfristig zu kaufen.Gleicher Meinung ist Analyst Richard Chu vom Investmenthaus Cowen.Durch die Übernahme von Digital Equipment verstärke sich Compaqs Marktposition bei Produkten, die für Firmenkunden angelegt sind.Halbleiter- und Chiphersteller Texas Instruments enttäuschte die Gewinnerwartungen der Analysten wegen der Auftragsrückgänge in Asien.Thomas Kurlak, Analyst bei Merrill Lynch, glaubt an weiter nachlassendes Wachstum aufgrund sinkender Preise für Speicherchips.Für Cowen-Analyst Drew Peck ist Texas Instruments trotzdem ein klarer Kauf.Er glaubt, daß die Firma im kommenden Jahr vom steigenden Absatz bei Telekommunikationschips profitieren wird, die bei Handys eingesetzt werden.Bei Telekommunikationswerten favorisieren die Experten Worldcom.Die Firma aus Mississippi will bis Mitte des Jahres die Übernahme der zweitgrößten US-Fernsprechgesellschaft MCI abschließen.Worldcom machte mit Orts- und Ferngesprächen sowie mit dem Internet im vergangenen Geschäftsjahr 142,9 Mill.Dollar Gewinn und erfüllte damit die hochgesteckten Erwartungen.Merrill Lynch prognostiziert dem Unternehmen nach der Akquisition von MCI einen jährlichen Gewinnzuwachs pro Aktie von 25 Prozent.

NORBERT KULS (HB)

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