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Wirtschaft: In der Not auch freiwillig

Von Daniel RheePiening Der Kunde will eine sichere Lebensversicherung. Die Branche will dasselbe – schließlich lassen sich Lebensversicherungen nur verkaufen, weil sie als sicher gelten.

Von Daniel RheePiening

Der Kunde will eine sichere Lebensversicherung. Die Branche will dasselbe – schließlich lassen sich Lebensversicherungen nur verkaufen, weil sie als sicher gelten. Deshalb weist die Versicherungswirtschaft gerne darauf hin, dass sie für den Fall einer Pleite mit der Auffanggesellschaft Protektor schon ein freiwilliges Sicherungssystem geschaffen hat. Und das habe ja auch funktioniert, als die Mannheimer Versicherung vor ein paar Wochen in Not geriet.

Die staatliche Aufsichtsbehörde aber will die Versicherungen genauer kontrollieren – und findet deshalb, dass ein Gesetz her muss. Das haben Parlamentarier der rot-grünen Regierungskoalition gestern auf den Weg gebracht. Sie wollen die Versicherungen zwingen, in einen Notfonds für Lebensversicherungskunden einzuzahlen.

Alles spricht also dafür, den Schutz für Lebensversicherungskunden auch gesetzlich zu verankern. Nur eines nicht: Das freiwillige Sicherungssystem in Deutschland hat zwar noch Anlaufschwierigkeiten, aber es funktioniert. Eine gesetzliche Zwangsregelung würde Kunden deutscher Lebensversicherungsunternehmen nicht mehr Schutz bringen – aber sie würde für mehr Bürokratie und damit auch für höhere Kosten sorgen. Bevor also ein neues Gesetz tatsächlich verabschiedet wird, sollten sich alle Beteiligten lieber an die Arbeit machen. Und das System, das sie jetzt schon haben, besser machen. Dazu gehört vor allem, dass die Kunden im Fall einer Insolvenz schnell erfahren, dass ihr Geld sicher ist. Denn davon hängt die Bereitschaft zur Altersvorsorge nun einmal ab.

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