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Wirtschaft: In Eigenregie

Kirch-Media springt ein, Saban hofft, Bauer pokert

Wie geht es weiter bei Kirch? Obwohl Haim Saban seit Mittwoch kein offizieller Verhandlungspartner mehr für den Insolvenzverwalter der KirchMedia ist, hat der US-Milliardär die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Er werde die Hauptversammlung am 16. Juni abwarten und dann die Gespräche fortsetzen, hieß es in verhandlungsnahen Kreisen. Doch Saban dürfte es schwer haben, mit den Gläubigern noch einmal handelseinig zu werden. „Die Banken können aus einer ganz anderen Position verhandeln. Es könnte teurer für Saban werden“, hieß es. Wahrscheinlicher ist deshalb, dass Kirch-Media selbst für längere Zeit Großaktionär der Senderfamilie ProSiebenSat1 bleibt und auf die Suche nach einem Medienmanager geht, der Insolvenzverwalter Michael Jaffé und Sanierungsberater Hans-Joachim Ziems ablöst. „Es werden schon Gespräche geführt“, heißt es. Nach der Kapitalerhöhung, die die Fernsehkette mit bis zu 300 Millionen Euro frische Geld bringt, soll die Filmrechtebibliothek umgeschuldet und in Eigenregie betrieben betrieben werden. Das riesige Reservoir für die Sender soll nicht durch neue Filme aufgestockt werden, um eine neue Kreditaufnahme zu vermeiden. Ob sich in zwei bis drei Jahren ein neuer Investor findet, was die Banken hoffen, steht in den Sternen. Ebenfalls offen ist, ob der Bauer-Verlag nun wieder Chancen hat. „Bauer kennt die Kirch-Bücher nach der Unternehmensprüfung im März im Detail“, hieß es in Bankenkreisen. „Ein Deal wäre nicht kompliziert.“ Doch Bauer ruft die Medienwächter auf den Plan. Als Anteilseigner von RTL II und größter TV-Zeitschriftenverleger müsste er bei einem Kirch-Engagement mit empfindlichen Auflagen rechnen. mot

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