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Der Mann kennt sich aus. Wenn Verteidigungsminister zu Guttenberg in Indien für den Eurofighter wirbt, weiß er, wovon er redet. Schließlich hat er den Kampfjet - wie hier in Rostock schon selbst in Augenschein genommen.

© dpa

In Indien: Guttenberg wirbt um Rüstungsauftrag für EADS

Die indische Regierung will 126 Kampfjets bestellen, und die könnten aus Europa kommen. Verteidigungsminister zu Guttenberg setzt sich persönlich für den Hersteller EADS ein - aus gutem Grund.

Zum Auftakt seiner Indien-Reise hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) in Bangalore an der Eröffnung der Luft- und Raumfahrtmesse Aero India teilgenommen. Auf der fünftägigen Schau in der aufstrebenden Wirtschaftsmacht präsentieren sich 675 Aussteller aus 45 Ländern, darunter 17 deutsche Unternehmen. Bei den Gesprächen Guttenbergs wird es unter anderem um einen Milliarden-Rüstungsauftrag gehen, um den sich der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS bewirbt. Die indische Regierung will für zehn Milliarden Dollar (7,3 Milliarden Euro) 126 Kampfflieger anschaffen.

Guttenberg war am Mittwochmorgen in der südindischen Hightech-Metropole angekommen. Noch am selben Tag will der Minister in die Hauptstadt Neu Delhi reisen, wo am Abend ein Treffen mit Premierminister Manmohan Singh auf dem Programm steht.

EADS hat den Eurofighter ins Rennen geschickt, konkurriert aber mit fünf weiteren Bewerbern, darunter die US-Konzerne Boeing und Lockheed Martin. Bei der Aero India präsentiert die italienische Luftwaffe den Eurofighter. Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) nannte den europäischen Kampfjet „einen starken Mitbewerber im Rahmen des derzeitigen indischen Beschaffungsprogramms für Kampfflugzeuge“.

BDLI-Hauptgeschäftsführer Dietmar Schrick nannte die Aero India Asiens wichtigste Veranstaltung im Verteidigungs- und Luftfahrtsektor. „Man kann nicht global sein, ohne in Indien zu sein.“ Guttenberg wollte am Donnerstag von Bangalore aus nach Deutschland zurückkehren.

Im September vergangenen Jahres war bereits Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) mit einer Delegation vorwiegend deutscher Rüstungshersteller in Indien. Der Subkontinent hat mehrere Aufträge für Heer, Luftwaffe und Marine in zweistelliger Milliardenhöhe ausgeschrieben.

Dass Guttenberg sich persönlich für EADS bei Indiens Premier einsetzt, könnte auch mit den Sparplänen im eigenen Land zusammenhängen. In den kommenden Jahren soll die Bundeswehr gut acht Milliarden Euro weniger ausgeben. EADS könnte einer der Leidtragenden sein: Die Bundeswehr will weniger Flugzeuge und Kampfhubschrauber abnehmen als vereinbart. (dpa/Tso)

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