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Inbev: Brauereikonzern weist Vorwürfe zurück

Der Bremer Brauereikonzern Inbev Deutschland fühlt sich zu unrecht der Absatzmanipulation beschuldigt. Der Hersteller von Beck’s, Hasseröder und Franziskaner Weissbier wies die Vorwürfe der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und eines Branchenmagazins zurück, es habe mit Großhändlern Abkommen zur Absicherung von Manager-Boni vereinbart.

Bremen - Die Manipulationsvorwürfe seien „absolut haltlos“, sagte Unternehmenssprecher Oliver von Oehsen am Samstag dem Tagesspiegel, nachdem er am Freitag noch jeden Kommentar dazu abgelehnt hatte.

Der Geschäftsführer der NGG-Region Bremen-Weser-Elbe, Dieter Nickel, hatte behauptet, die deutsche Tochter des weltgrößten Brauereikonzerns Anheuser-Busch-Inbev habe zum Jahresende 2009 mit Fachverlegern und Fachgroßhändlern „Deals“ getätigt, „um riesige Mengen an Bier auf Lager zu legen“. Einziger Zweck der Aktion ist nach Nickels Ansicht die „Erreichung der vereinbarten Absatzziele und der damit verbundenen Prämienzahlungen für das Management“. Bei diesen Vorwürfen beruft sich der Gewerkschafter auf einen Bericht des Branchenmagazins „Inside“.

Inbev-Sprecher Oehsen sagte dazu, es sei branchenüblich, dass vor Festtagen wie Weihnachten mehr vorproduziert und mehr extern gelagert werde. Auch angesichts der Wetterlage habe sich dieses Vorgehen als „absolut richtig“ erwiesen.

Oehsen wollte sich allerdings nicht zu den Einzelheiten äußern, mit denen „Inside“ seine Vorwürfe untermauert hatte: Inbev habe seit November Fachgroßhändler „mit umfangreichen Naturalrabatten zum Füllen ihrer Lager animiert“. Außerdem seien Restmengen von Saisonbieren im großen Stil nahezu verschenkt worden, „um die Mengen in der Absatz- und nicht in der Wegschütt-Statistik zu verzeichnen“. In Niederbayern habe eine Spedition eigens eine Lagerhalle angemietet, um rund 100 000 Kisten Franziskaner und Beck’s Bier einzulagern.

Nach dem gleichen Muster, so lauten die Vorwürfe von „Inside“ weiter, seien Vereinbarungen mit Fachgroßhändlern in ganz Deutschland abgeschlossen worden. Neben attraktiven Sonderkonditionen habe Inbev sämtliche externen Kosten wie das Anmieten zusätzlicher Lagerkapazitäten übernommen. Ferner habe der Konzern schriftlich zugesagt, die gelagerte Ware kostenlos auszutauschen, falls das Mindesthaltbarkeitsdatum abzulaufen drohe. Mit den „riesigen Bunkermengen“ habe Inbev Deutschland den Gesamtabsatz 2009 „um gut zwei Prozent nach oben frisiert“, behauptet das Branchenblatt. 

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