zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Indexoptionen nur für Risikofreudige

Nicht nur Wahrsager machen Geld mit der Zukunft.Auch Optionsgeschäfte leben von Träumen und Hoffnungen.

Nicht nur Wahrsager machen Geld mit der Zukunft.Auch Optionsgeschäfte leben von Träumen und Hoffnungen.Wer Optionsgeschäfte abschließt, hofft, die zukünftige Entwicklung von Aktien, Edelmetallen, Devisen oder Indizes richtig einzuschätzen.

Durch den Kauf einer Option erwirbt der Anleger das Recht, eine bestimmte Anzahl eines Optionsgegenstandes zu einem im voraus vereinbarten Preis, dem sogenannten Basispreis, zu einem vereinbarten Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen.Er kann von diesem Recht Gebrauch machen oder auch nicht.Wenn er darauf gesetzt hat, daß eine von ihm ausgewählte Aktie steigt, wird er einen Call, also eine Kaufoption vereinbaren.Sein Optionsrecht, also sein Kaufrecht, wird er nur in Anspruch anehmen, wenn die Kurse tatsächlich gestiegen sind.In diesem Fall kann er die Aktien zu dem vereinbarten Basispreis vom Vertragspartner, dem sogenannten Stillhalter, erwerben - das tatsächliche Wertpapiergeschäft geht also erst jetzt über die Bühne.

Der Basispreis wird bei einer Kaufoption unter dem aktuellen Kurs liegen.Generell liegt der Gewinn also in der Spanne zwischen Basispreis und aktuellem Kurs.Natürlich müssen aber auch die Kosten für den Optionshandel eingerechnet werden.Immerhin muß für den Erwerb des Rechtes an den Stillhalter ein Optionspreis gezahlt werden.Dieses Geld bekommt der Käufer auch dann nicht zurück, wenn er sein Optionsrecht nicht wahrnimmt.Wenn die Kurse nicht wie erwartet gestiegen, sondern gefallen sind, wird er auf sein Recht verzichten.Denn wenn der Kurs unter dem Basispreis liegt, ist es für den Optionsinhaber billiger, die Papiere direkt am Aktienmarkt zu kaufen.

Bei einem Put, einer Verkaufsoption, ist die Situation anders.In diesem Fall setzt der Erwerber des Verkaufsrechtes darauf, daß die Kurse sinken.Gewinne streicht er nur ein, wenn der Kurs unter den Basiswert fällt.Was für den Inhaber des Verkaufsrechtes gut ist, ist für den Stillhalter ein schlechtes Geschäft: Er muß die Aktien auch dann zum vereinbarten Basispreis abnehmen wenn dieser unter dem aktuellen Kurs liegt.Sein Trost: Der Optionspreis bleibt ihm.

Neue Chancen für Anleger eröffnen Indexpapiere.Mit ihnen kann der Anleger nicht nur auf Edelmetalle oder Wertpapiere Optionsgeschäfte abzuschließen, sondern auch auf einen ganzen Markt.Bei Indexoptionen mit dem Dax zum Beispiel wird darauf spekuliert, daß der Dax bis zu einem bestimmten Zeitpunkt an Punkten gewinnt oder verliert.Der Erwerber eines Calls geht dabei von einem steigenden Dax aus.Wer einen Put kauft, erwartet, daß der Dax fällt.Der Kaufpreis für Put und Call ist praktisch der Wetteinsatz des Anlegers.

Da bei Index-Optionen der Index nicht wie eine Aktie ausgehändigt werden kann, ist nur ein Barausgleich möglich.Statt Aktien bekommt der Investor dabei die Differenz zwischen dem jeweils aktuellen Index-Stand und dem vorher als Basispreis festgelegten Punktestand in Mark und Pfennig ausgezahlt.Vom Nikkei-Index bis zum EuroStoxx ist alles möglich.Eins jedoch sollte dem Anleger klar sein: Riskant sind Optionsgeschäfte allemal.Geht die Anlagestrategie nicht auf, droht ein Totalausfall des eingesetzten Kapitals.

SIMONE MATTHAEI

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false