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Nicht nur in Autos, auch in Werkzeugen und allen möglichen Haushaltsgeräten gibt es Produkte von Bosch.

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Exklusiv

Industrie 4.0: Bosch-Chef fordert Bildungsoffensive

Kaum ein anderes Unternehmen ist so stark engagiert beim Internet der Dinge wie Bosch. Der Konzernchef erläutert seine Strategie und die Erwartungen an die Politik.

Bosch-Chef Volkmar Denner fordert mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung von Arbeits- und Produktionsprozessen eine Bildungsoffensive. "Zwei Themen werden für Deutschland künftig sehr wichtig: Kreativität und systemisches Denken. Beides kommt in der Ausbildung - also in der Schule, der Hochschule und der beruflichen Bildung - viel zu kurz”, sagte Denner im Interview mit dem “Tagesspiegel”. Die Digitalisierung sei für den Hochlohnstandort Deutschland “sicher nicht die letzte Chance, aber wir müssen sie nutzen”. Der Chef des weltgrößten Automobilzulieferers forderte eine öffentliche Diskussion über die Stärken des Standorts, den Erhalt von Beschäftigung und die Folgen für die Bildungslandschaft. “Ich mache mir da Sorgen”, warnte Denner.

"Wir sind enttäusch von der Regierung"

Mehr Engagement der Bundesregierung forderte der Bosch-Chef beim Thema Elektromobilität, insbesondere der Förderung gewerblich genutzter E-Fahrzeuge. “Ich gebe zu, wir sind enttäuscht darüber, dass hier nicht mehr passiert”, sagte er. Es sei richtig, voll auf Forschung und Entwicklung zu setzen. “Aber wir wünschen uns mehr.” So gebe es Chancen bei den Abschreibungsmöglichkeiten für gewerbliche Käufer. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte eine stärkere Förderung noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt, Art und Umfang aber offen gelassen. “Kein Unternehmer kauft jetzt ein E-Fahrzeug, wenn er unsicher ist, ob es in ein paar Monaten vielleicht doch eine Sonderabschreibung gibt”, warnte Bosch-Chef Denner nun im “Tagesspiegel”. Dabei sei der deutsche Flottenmarkt sehr wichtig für die Verbreitung der Elektromobilität.

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