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Wirtschaft: Industrie erhält weniger Aufträge

Experten sehen keinen Anlass für Besorgnis

Berlin - Überraschend sind die Aufträge der deutschen Industrieunternehmen im Dezember um 1,6 Prozent zurückgegangen. Dabei gab es wieder eine überdurchschnittliche Zahl von Großaufträgen, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Experten sehen allerdings keine Gefahr für die Erholung der deutschen Wirtschaft in den kommenden Monaten.

Die Bestellungen aus dem Ausland gingen im vorvergangenen Monat um 1,8 Prozent zurück, bei den Inlandsaufträgen waren es 1,4 Prozent weniger. Besonders betroffen waren Hersteller von Investitions- und von Konsumgütern. Die Regierung geht dennoch davon aus, dass sich die Industrie positiv entwickeln wird. Die Rückgänge seien „nicht ungewöhnlich“, da es in den vergangenen Monaten zum Teil kräftige Aufschläge gegeben habe, erklärte das Wirtschaftsministerium. Auch wegen der weiter guten Stimmung sei damit zu rechnen, dass sich die Erholung in der Industrie fortsetzen werde.

Auch Volkswirte sahen kaum Grund zur Beunruhigung. „Sorgen über eine vorzeitige Abkühlung der Konjunktur sind nicht angebracht“, sagte Gerd Haßel, Deutschland-Experte der BHF-Bank. Klar sei jetzt indes, dass es trotz der zumeist guten Konjunkturzahlen der vergangenen Wochen kein Wachstum von mehr als zwei Prozent geben werde. Ein Schwachpunkt für die Industrie sei weiter der schwache Privatkonsum. Bislang liegen die Annahmen für dieses Jahr zwischen 1,4 und zwei Prozent Wachstum.

Zumindest ostdeutsche Firmen sehen weiter optimistisch in die Zukunft – das zeigt eine Umfrage des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle. Von 300 befragten Firmen erklärten 76 Prozent, ihre Geschäftslage sei „gut“, die Aussichten für die kommenden Monate nannten sogar 81 Prozent „gut“. Saisonbereinigt liege die Stimmung damit auf einem Fünf-Jahres-Hoch, hieß es. brö

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