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Wirtschaft: Industrie will Einkaufsinitiative Ost aufstocken

BERLIN (ADN).Die an der Einkaufsinitiative "Neue Bundesländer 2000" beteiligten 46 westdeutschen Industriekonzerne wollen bis zum Jahr 2000 ihr Einkaufsvolumen in Ostdeutschland im Vergleich zu 1995 um die Hälfte erhöhen.

BERLIN (ADN).Die an der Einkaufsinitiative "Neue Bundesländer 2000" beteiligten 46 westdeutschen Industriekonzerne wollen bis zum Jahr 2000 ihr Einkaufsvolumen in Ostdeutschland im Vergleich zu 1995 um die Hälfte erhöhen.Das teilte der Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative "wir.", Jürgen Bauer, am Montag auf einem ABB-Lieferantentag in Berlin mit.Bis zum Jahresende 1998 kann nach Angaben von Bauer mit einem Zuwachs von gut 20 Prozent gerechnet werden.Hier liege man also "gut im Plan".Die 14 westdeutschen Handels-Großfirmen hatten sich zum Ziel gesetzt, bis Jahresende ihr Einkaufsvolumen in den neuen Ländern gegenüber 1995 zu verdoppeln.

Während im Food-Bereich diese Marke erreichbar sei, gebe es bei Produkten im Non-Food-Bereich Probleme, räumte Bauer ein.Zwar sei man auch hier "auf gutem Wege", jedoch könne die Selbstverpflichtung wohl nicht erreicht werden.Die Initiative "wir." organisiere in diesem Jahr etwa 50 Veranstaltungen, wobei das Schwergewicht auf Lieferantentagen liege.In diesem Jahr fanden bereits vier im Ausland statt, weitere zwei werden noch folgen.

Berlins Wirtschaftssenator Elmar Pieroth (CDU) verwies auf die Defizite der ostdeutschen Wirtschaft, die weitere gezielte Anschubhilfen zur Plazierung auf den Märkten nötig machten.Dabei gehe es vor allem um die Stabilisierung und Etablierung von Geschäftsbeziehungen sowie die Förderung der Exporte.Trotz einiger Fortschritte seien ostdeutsche Unternehmen auf fast allen Märkten unterrepräsentiert, klagte Pieroth.1997 habe der Anteil der Ost-Industrie am Inlandsumsatz lediglich 8,1 Prozent betragen.Je Einwohner gerechnet, erreichten die Industrieunternehmen im Osten damit nicht einmal 40 Prozent des West-Niveaus.

Die deutsche Asean Brown Boveri AG (ABB), Mannheim, die den Lieferantentag zusammen mit "wir." durchgeführt hatte, will im laufenden Jahr in den neuen Bundesländern für rund 550 Mill.DM einkaufen.Seit 1992 hat der Konzern für mehr als drei Mrd.DM Produkte und Leistungen von ostdeutschen Firmen bezogen.Für das laufende Jahr hat ABB seine Auftragserwartungen bei Großanlagen nach unten korrigiert.Das ursprünglich für 1998 gesteckte Ziel sei nicht zu erreichen, sagte Vorstandsvorsitzender Horst Dietz.Das Volumen der Aufträge werde voraussichtlich um zehn bis 15 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen.ABB Deutschland hatte 1997 einen Auftragseingang von 8,6 Mrd.DM zu verzeichnen.Der Grund sei zum einen in der gewissen Marktsättigung bei großen Energieübertragungs- und -verteilungsanlagen zu sehen, sagte Dietz.Nach der Liberalisierung der Energiemärkte hielten sich darüber hinaus die Versorger mit Investitionsentscheidungen zurück.

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