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Wirtschaft: Infineon beschafft sich über Anleihe 700 Millionen Euro Die Börse reagiert negativ

Angeblich genügend Liquidität

München (dpa). Der verlustreiche HalbleiterKonzern Infineon beschafft sich über die Ausgabe einer Wandelanleihe überraschend frisches Geld. Das Volumen liege bei etwa 700 bis 725 Millionen Euro, teilte Infineon mit. Der Konzern hatte in den vergangenen zwei Jahren rote Zahlen geschrieben. Wegen eines immer noch relativ hohen Barmittel-Bestands kam der Schritt für die Finanzmärkte dennoch unerwartet. Die Infineon-Aktie ging am Mittwoch mit einem Verlust von 5,14 Prozent bei 6,65 Euro aus dem Handel. „Wir haben keinen Liquiditätsbedarf“, betonte ein Sprecher. Auch seien aktuell keine Akquisitionen in Planung. Derzeit seien die Märkte aber sehr offen für dieses Finanzierungsinstrument. Um für alle Möglichkeiten gerüstet zu sein, habe man sich auch angesichts des niedrigen Zinsniveaus für die Ausgabe der Anleihe entschieden.

Die Anleihe ist wandelbar in bis zu 69 Millionen Aktien. Dies entspricht knapp zehn Prozent des Grundkapitals. Infineon kann selbst entscheiden, ob das geliehene Geld in Form der Aktien, bar oder in einer Mischform zurückgezahlt wird. Die Anleihe hat eine Laufzeit von sieben Jahren und kann von Infineon frühestens nach drei Jahren unter bestimmten Bedingungen gekündigt werden. Infineon hatte in den vergangenen beiden Geschäftsjahren Milliardenverluste verbucht. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2002/03 (30. September) stieg der Verlust vor Zinsen und Steuern verglichen mit dem Vorquartal von 31 auf 223 Millionen Euro.

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