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Wirtschaft: Infineon: Spekulationen drücken Aktienwert

Die Münchner Infineon AG muss nach Spekulationen über einen 2002 angeblich drohenden finanziellen Engpass erneut einen deutlichen Kursverfall hinnehmen. Binnen 48 Stunden hat das Papier damit weit über ein Zehntel seines Werts eingebüßt.

Die Münchner Infineon AG muss nach Spekulationen über einen 2002 angeblich drohenden finanziellen Engpass erneut einen deutlichen Kursverfall hinnehmen. Binnen 48 Stunden hat das Papier damit weit über ein Zehntel seines Werts eingebüßt. Es notierte zuletzt unter 13 Euro je Aktie. Infineon habe eine solide Finanzbasis "für die nächsten Monate", wehrte ein Sprecher ab. Die Vermutung von Bankanalysten, 2002 drohe Finanznot, wollte er dagegen nicht kommentieren. Nicht wiederholen wollte der Sprecher zudem eine Aussage von Infineon-Finanzchef Peter Fischl, wonach beim Chiphersteller nach seiner Kapitalerhöhung in diesem Juli die Finanzierung für zwölf Monate - also bis Mitte 2002 - gesichert sei. Er verwies aber auf noch ungenutzte Kreditlinien bis zu 2,7 Milliarden Mark. Dazu kommt ein Mittelzufluss von drei Milliarden Mark durch die Kapitalerhöhung und weiterer 1,1 Milliarden durch den jüngsten Verkauf einer Beteiligung an Osram. Zusammen fast fünf Milliarden Mark sparen will Infineon ferner durch den Abbau von 5000 Stellen. Angesichts massiv verfallener Chip-Preise verstummen Gerüchte über einen finanziellen Engpass bei Infineon aber trotz dieser schon oder demnächst wirksamen Milliardensummen nicht.

Die Tendenz bei den Preisen weise weiter nach unten, sagte ein Infineon-Sprecher. So würden Speicherchips als das bei Infineon dominierende Produkt derzeit zum Teil nur 1,35 bis 1,75 Dollar pro Stück einbringen. Eine Besserung der Marktlage sei nicht in Sicht. Die Gespräche mit dem japanischen Konkurrenten Toshiba über eine Kooperation bei Speicherchips würden fortgeführt.

tmh

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