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Wirtschaft: Inflation: Teuerung auf Sieben-Jahres-Hoch

Drastische Preiserhöhungen bei Energie und Nahrungsmitteln haben die Inflationsrate in Deutschland auf den höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren getrieben. Nach den am Freitag von mehreren nationalen Statistikbehörden veröffentlichten Daten stieg auch die Teuerungsrate in anderen Euro-Staaten teilweise kräftig an.

Drastische Preiserhöhungen bei Energie und Nahrungsmitteln haben die Inflationsrate in Deutschland auf den höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren getrieben. Nach den am Freitag von mehreren nationalen Statistikbehörden veröffentlichten Daten stieg auch die Teuerungsrate in anderen Euro-Staaten teilweise kräftig an. In der Bundesrepublik als größtem Staat der Währungsunion legten die Verbraucherpreise im April im Jahresvergleich um 2,9 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Dies war die höchste Jahressteigerungsrate seit Februar 1994. In Frankreich stieg der EU-einheitlich berechnete harmonisierte Verbraucherpreis-Index um zwei Prozent. In den Niederlanden verzeichneten die Experten bei einem Anstieg von 5,3 Prozent gar die höchste Inflationsrate seit 1982. Auch in Irland und Spanien wurde ein hoher Preisanstieg gemeldet. Grafik: Inflationsrate in Deutschland In Deutschland wurde den Wiesbadener Angaben zufolge besonders Haushaltsenergie drastisch teurer. So stiegen die Kosten von leichtem Heizöl um 11,6 Prozent gegenüber April 2000, Gas und Fernwärme legten gar um 27 beziehungsweise 28,6 Prozent zu. Kraftstoffe wie Benzin und Diesel wurden zehn Prozent teurer. Aber auch ohne Heizöl und Kraftstoffe hätte der Anstieg noch 2,6 Prozent betragen. Grund waren die anhaltenden Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln, die sich innerhalb von zwölf Monaten um fünf Prozent verteuerten. Allein von März bis April 2001 stiegen die Lebensmittelkosten um 1,5 Prozent. Im Jahresvergleich besonders deutlich legten die Preise für Fleisch und Wurstwaren zu, die sich gegenüber April 2000 um 8,7 Prozent verteuerten. Noch teurer wurde Obst, für das 10,2 Prozent mehr gezahlt werden muss. Die Gemüse-Preise stiegen um 6,1 Prozent, die für Fisch um 3,8 Prozent. Auch in Frankreich verwies die Pariser Statistikbehörde vor allem auf die höheren Preise für Fleisch und andere Lebensmittel. Erzeugnisse aus Öl verteuerten sich in Frankreich nicht nur wegen der gestiegenen Rohölpreise und des gestiegenen Kurses für die Öl-Währung Dollar sondern auch wegen der Erhöhung der Mineralölsteuer Ende März.

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