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Wirtschaft: Informationsveranstaltung der BHF-Bank in Berlin

Bei den Aktienmärkten geht es weiter aufwärts. So zumindest sieht es Hartwig Webersinke, Professor für Finanzdienstleistungen an der Fachhochschule Aschaffenburg.

Bei den Aktienmärkten geht es weiter aufwärts. So zumindest sieht es Hartwig Webersinke, Professor für Finanzdienstleistungen an der Fachhochschule Aschaffenburg. "Auch das Jahr 2000 wird Kursgewinne sehen", sagte Webersinke am Dienstag auf einer Veranstaltung der BHF-Bank in Berlin. Allerdings dürften die Börsen sehr schwanken. Der Euro könnte weiter an Wert gegenüber dem Dollar verlieren. Denn die weltwirtschaftlich treibende Kraft waren in den letzten sieben Jahren die USA. Gleichzeitig schmälert die Osterweiterung der Europäischen Union das Vertrauen der Investoren in die Gemeinschaftswährung. Deswegen erwartet er eine ganze Reihe von Leitzinserhöhungen sowohl in Europa als auch den USA.

In den letzten vier Jahren wuchs die US-Wirtschaft konstant um über vier Prozent. Viele Volkswirte fragen sich, wo die gewohnten konjunkturellen Auf- und Abschwünge, die Zyklen im Wirtschaftsgeschehen bleiben. Geht das Wachstum so weiter wie in den vergangenen Jahren, steigen auch die Unternehmensgewinne. Letztere beflügeln wiederum die Börsen. Dabei führt Webersinke die Zuwächse insbesondere auf die Technologie- und Telekommunikationswerte zurück. Sie haben mittlerweile eine große volkswirtschaftliche Rolle übernommen und lassen so manchen traditionellen Stahl- oder Automobilwert in ihrer Wertentwicklung weit zurück. Gerade bei den alten Industrien sind die Wirtschaftszyklen weiter aktiv. Sie wirken sich bloß wegen des geringeren Gewichts kaum aus.

Das US-Wachstum geht in den nächsten zwölf Monaten ungebrochen weiter, resümiert Webersinke. Das erwartete Lohnwachstum von drei bis vier Prozent ist kräftig und lässt das verfügbare Einkommen weiterwachsen. Gleichzeitig zeigen sich die Technologiewerte dynamisch und bringen Innovationen auf den Markt.

Was den alten Kontinent betrifft, so geht es "mühsam aufwärts in Europa", wie Webersinke sagt. Aus strukturellen Gründen bleiben die Länder der Europäischen Union hinter den Amerikanern zurück. Auch die Japaner werden weiter mit Strukturproblemen zu kämpfen haben. Trotzdem: Die Weltwirtschaft ist wieder auf Wachstumskurs. Doch dürfte die Inflation auch in den nächsten zwölf Monaten kein Thema sein. Die Rohstoffpreise steigen zwar, jedoch von sehr niedrigem Niveau. Zur Bedienung des Nachfragewachstums reichen die bestehenden Kapazitäten aus, während die Globalisierung einen nie geahnten Preiswettbewerb zur Folge hat. Dies bedeutet, dass die Inflation unter Kontrolle bleibt. Gleichzeitig beschleunigt der Wettbewerb Forschung und Entwicklung. Und Innovationen sichern über eine Verbesserung der Produktivität die Preisstabilität.

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