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Wirtschaft: Informationswirtschaft: Bereich wird zur wichtigsten Branche

Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) werden sich in Deutschland langfristig zur größten Industriebranche entwickeln. Laut einer am Freitag auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellten Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums steht die Informationswirtschaft bereits jetzt hinter Fahrzeugbau, Elektrotechnik und Maschinenbau auf Platz vier im Vergleich der Wirtschaftbereiche.

Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) werden sich in Deutschland langfristig zur größten Industriebranche entwickeln. Laut einer am Freitag auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellten Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums steht die Informationswirtschaft bereits jetzt hinter Fahrzeugbau, Elektrotechnik und Maschinenbau auf Platz vier im Vergleich der Wirtschaftbereiche. Im europäischen Vergleich ist Deutschland laut der Studie im ITK-Bereich auf dem Weg zur Führungsposition. Als chancenreiches Wachstumssegment sieht die Studie vor allem den Bereich des elektronischen Handels zwischen Unternehmen (B2B). Insbesondere für Elektrotechnik, Großhandel, Finanzdienstleistungen, Fahrzeugbau, Energie, Chemie/Pharma und Bauwirtschaft erwartet sie enorme Umsatzzuwächse. Mit bislang 300 derartigen elektronischen Marktplätzen liegt Deutschland derzeit international auf Platz zwei hinter den USA.

In der Informationswirtschaft sind laut Alfred Tacke, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, im Jahr 2000 rund 75 000 neue Arbeitsplätze entstanden. In diesem Jahr soll die Zahl der Beschäftigten um zwei Prozent auf dann 836 000 steigen. Tacke verwies auch auf die "sehr positive Zahl der Internetnutzer". Im Juni 2001 waren rund 43 Prozent der Deutschen über 14 Jahre online, elf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit steht die Bundesrepublik hinter den USA und Großbritannien auf Platz drei. Im Vergleich der Bundesländer steht Baden-Württemberg mit 48,7 Prozent an der Spitze, Schlusslicht ist Brandenburg mit 36,7 Prozent.

Dennoch ist das so genannte E-Business für die deutschen Unternehmen bisher kein Erfolg gewesen. Zwei Drittel der 310 befragten Industriefirmen hätten ihre Ziele im E-Business bei Kundennutzen, Unternehmenserfolg und Kosteneinsparungen nicht erreicht, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Studie des französischen Beratungsunternehmen Cap Gemini Ernst & Young und der Universität Trier. Dennoch wollten mit 56 Prozent mehr als die Hälfte der Befragten im kommenden Jahr ihre Investitionen in das E-Business erhöhen. Besonders die großen Unternehmen mit mehr als fünf Milliarden Euro Umsatz hätten mit Problemen zu kämpfen, sagte Bernd Zanner von Cap Gemini Ernst & Young.

Verändert hätten sich die Ziele des E-Business. Am wichtigsten sei die Beschleunigung der Geschäftsprozesse. Die Gewinnung neuer Kunden, der Ausbau von Marktanteilen sowie die Erschließung neuer Geschäftsfelder kommen nicht mehr unter den fünf wichtigsten Zielen der Unternehmen vor. Angetrieben würden die E-Business-Umsetzungen von den Geschäftsführern und Vorständen sowie den IT-Abteilungen.

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