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Wirtschaft: Innovationen auf Geldsuche im Internet

LEIPZIG (jhw).Die Deutsche Börse AG und die Kreditanstalt für Wiederaufbau haben am Montag ein neues Instrument vorgestellt, das Innovationen und Kapital künftig besser zusammenführen soll.

LEIPZIG (jhw).Die Deutsche Börse AG und die Kreditanstalt für Wiederaufbau haben am Montag ein neues Instrument vorgestellt, das Innovationen und Kapital künftig besser zusammenführen soll."Innovation Market", ein Forum im Internet, soll das Problem lösen, um das es auf dem dritten Eigenkapitalforum in Leipzig geht: Wie wird Deutschland ein Land mit mehr erfolgreichen Existenzgründungen?

Unter der Adresse http://www.exchange.de finden Kapitalgeber im Internet eine Auswahl aussichtsreicher Geschäfts- und Produktideen.Die Vorschläge und Projekte sind von Experten nach den Standards und Kriterien des Marktes analysiert und bewertet.Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt für den Aufbau und die Startphase über 1,2 Millionen DM bereit."Voraussetzung für jede Innovation ist, daß sie wahrgenommen wird", sagte Bundesforschungsminister Jürgen Rüttgers (CDU).Die Finanzseite denke in anderen Kriterien als der einzelne Erfinder."Wir brauchen also Übersetzer, die beide Sprachen, beide Denkwelten verstehen." Mit dem "Innovation Market" hätten Kreditanstalt für Wiederaufbau und Deutsche Börse ein neues Produkt eingeführt, das helfen werde, gute Ideen schneller in Innovationen umzusetzen.Rüttgers betonte, Deutschland werde wieder zum Gründerland.Beim Wagniskapitalmarkt für innovative Unternehmensgründungen sei in den vergangenen Jahren der Durchbruch gelungen.Das Beteiligungs-Kapitalprogramm des Bundesforschungsministerims wuchs in vier Jahren um 400 Prozent auf 750 Mill.DM in diesem Jahr.Während die Selbständigenquote in den 70er und 80er Jahren stetig zurückgegangen sei, sei sie nun wieder angewachsen.In Ostdeutschland liege sie sogar höher als im Westen, sagte Rüttgers.Besonders dynamisch entwickelten sich die Gründungen in innovativen Branchen.Auf diese Weise entstünden rund 200 000 neue Arbeitsplätze pro Jahr.Junge High-Tech-Unternehmen beschäftigten im vierten Jahr durchschnittlich 23 Mitarbeiter, stellte Rüttgers fest.

Reto Francioni, Vorstandsmitglied der Deutschen Börse, sagte, die Bereitschaft, in junge, innovative Unternehmen zu investieren, sei niemals zuvor in Europa so groß wie heute gewesen.Alleine in Deutschland stiegen die Zusagen für Fondsmittel im Laufe des vergangenen Jahres auf 5,2 Milliarden DM, 800 Prozent mehr als im Vorjahr.Der populärste Beitrag der Deutschen Börse in diesem Zusammenhang sei der Neue Markt, sagte Francioni.Er verschafft jungen Wachstumsunternehmen Zugang zum Kapitalmarkt.Der Neue Markt stellt allerdings keinen Markt für Wagniskapital dar, er zielt auf börsenreife Unternehmen.Also Unternehmen mit einem minimalen Emissionsvolumen von zehn Mill.DM.Das deutsche Eigenkapitalforum ziele auf Unternehmen, die noch nicht börsenreif sind."Wir bieten diesen Unternehmen eine Plattform, damit sie leichter Investoren finden", sagte Francioni.Einige Unternehmen, die sich beim Eigenkapitalforum vorstellten, sind inzwischen börsennotiert.Der Börsengang erfolgte bisher immer am Neuen Markt.Bislang haben sechs Unternehmen diesen Schritt getan (Beta Systems, Mobilcom, SCM Microsystems, Aixtron, Intershop und TDS Teledatenservice) ein weiteres (Brokat) folgt in dieser Woche.

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