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Wirtschaft: Insiderhandel: Ermittlungen werden ausgeweitet

Die Ermittlungen wegen möglicher Insider-Geschäfte vor der Terrorserie in den USA ziehen immer weitere Kreise. Nachdem bereits mehrere Börsenaufsichten in den vergangenen Tagen Untersuchungen begonnen haben, prüft nun die niederländische Aufsicht einen ungewöhnlichen Kursrückgang bei der Aktie des Luftfahrtunternehmens KLM.

Die Ermittlungen wegen möglicher Insider-Geschäfte vor der Terrorserie in den USA ziehen immer weitere Kreise. Nachdem bereits mehrere Börsenaufsichten in den vergangenen Tagen Untersuchungen begonnen haben, prüft nun die niederländische Aufsicht einen ungewöhnlichen Kursrückgang bei der Aktie des Luftfahrtunternehmens KLM. In den Niederlanden zitierte der staatliche Fernsehsender jetzt Händler, die sagten, dass das Volumen von Verkaufsoptionen auf KLM-Aktien an zwei Tagen vor den Anschlägen zehn Mal höher war als üblich.

In Luxemburg prüft die Kommission zur Überwachung des Finanzsektors (CSSF, Commission de Surveillance du Secteur Financier). Sie habe alle Geldinstitute aufgefordert, nach Namen und Einrichtungen in der Buchhaltung zu suchen, teilte der zuständige Direktor im Finanzministerium, Jean Guill, mit. Als Orientierung sollten dabei die in den Medien genannten islamistischen Organisationen und die Namen verdächtiger Personen dienen. Bislang gebe es keinen konkreten Hinweis auf Verbindungen zu bin Laden.

Am Dienstagabend teilte auch die Börse von Chicago mit, dass sie ermittelt, nannte jedoch keine Einzelheiten. Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" erhielt die Börsenaufsicht am vergangenen Freitag Informationen von US-Behörden, wonach möglicherweise Terroristen auf fallende Aktienkurse verschiedener betroffener Unternehmen spekulierten.

Weiteren Berichten zufolge erwarben kurz vor den Anschlägen unbekannte Investoren eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Verkaufsoptionen für Aktien der Fluggesellschaften United Airlines und American Airlines. Verkaufsoptionen sind für Anleger eine Möglichkeit, von fallenden Aktienkursen zu profitieren. Der Anleger hat dabei das Recht, eine Aktie zu einem vorher festgelegten Preis zu verkaufen. Er kauft die Aktien nach dem Kurssturz und veräußert sie anschließend zum vorher vereinbarten Preis.

In Chicago wurden am 6. und 7. September insgesamt 4744 Verkaufsoptionen der Mutterkonzerne AMR und UAL geordert, im Vergleich zu 396 Kaufoptionen. Am 10. September - einen Tag vor den Anschlägen - belief sich die Nachfrage auf 4516 Verkaufsoptionen und 748 Kaufoptionen. Am ersten Tag des Aktienhandels nach den Anschlägen fielen AMR-Aktien um 39 Prozent, UAL-Papiere sogar um 42 Prozent.

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