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For you, vor Ort, vorbei: In vielen Schleckermärkten bleibt künftig nicht nur die Kasse geschlossen.

© dapd

Insolvenz: 77 Berliner Schlecker-Filialen sollen schließen

Für gut 2000 Schlecker-Märkte kommt das Aus: Die insolvente Drogeriekette hat am Mittwoch eine Liste mit den Filialen veröffentlicht. Was bedeutet das für die dort beschäftigten Mitarbeiter?

Es handelt sich um eine vorläufige Liste, betont Schlecker. Es könnten sich noch Änderungen ergeben. Das ist dem insolventen Unternehmen offenbar wichtig zu betonen. Die Schließung der Märkte auf der Liste gilt aber als sicher. Sie beginnen nach Informationen der Nachrichtenagentur dapd ab sofort mit einem Räumungsverkauf mit 30 Prozent Rabatt auf alle Produkte, die keiner Preisbindung unterliegen.

In Berlin sind demnach zunächst 77 der 195 Schlecker-Filialen betroffen. Nach Schätzungen arbeiten dort und in den 64 Filialen der Tochter Ihr Platz 700 und 900 Menschen.

Die betroffenen Märkte wurden per Fax unterrichtet. „Wir müssen Ihnen heute leider mitteilen, dass Ihre Verkaufsstelle nach vorläufigem Stand zum 24. März 2012 geschlossen wird“, heißt es dort. Von derzeit etwa 5400 Schlecker-Filialen sollen nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters Arndt Geiwitz 3120 Märkte erhalten bleiben. 282 Verkaufsstellen würden noch einmal überprüft. Ursprünglich war von 2400 Filialen die Rede, die geschlossen werden sollten. Etwa 12.000 Mitarbeitern soll die Kündigung ausgesprochen werden.

Marktschließung muss nicht zwingend Kündigung bedeuten

Die Schließung der Märkte bedeutet jedoch nicht gleichzeitig die Kündigung der dort beschäftigten Mitarbeiter. „Die wirtschaftlich unvermeidlichen Entlassungen werden einem Sozialplan folgen, dessen Ausgestaltung noch Teil der aktuell laufenden Gespräche zwischen dem vorläufigen Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz und dem Schlecker-Gesamtbetriebsrat sowie der Gewerkschaft ver.di ist“, teilte das Unternehmen weiter mit.

Die Parteien waren am Dienstag zu mehrtägigen Gesprächen im thüringischen Oberhof zusammengekommen. Sowohl Geiwitz als auch der ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Franke bezeichneten die Gespräche als schwierig, aber konstruktiv. „Wir sind auf einem gutem Weg“, sagte Geiwitz. Beide Seiten müssten sich noch bewegen, aber er glaube, „dass am Ende des Tages eine Lösung möglich ist“.

Neben dem Sozialplan ist die Finanzierung einer Transfergesellschaft eines der Themen. Am Wochenende hatte das Bundeswirtschaftsministerium es abgelehnt, die Gesellschaft mit Mitteln der staatlichen Förderbank KfW auszustatten. Parallel dazu ist Geiwitz auf der Suche nach Investoren für Schlecker. (Tsp/dpad)

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