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Wirtschaft: Institut will flexible Kurse für EU-Kandidaten - Euro-Anbindung bei kleinen Staaten vorgeschlagen

Die EU-Beitrittskandidaten Polen, Ungarn und Tschechien sollen nach Einschätzung des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung ihre derzeit relativ flexiblen Wechselkurse zum Euro vorerst beibehalten. Das Münchener Forschungsinstitut erklärte in einer Studie, die Staaten befänden sich in einem intensiven Prozess des Strukturwandels, dessen Ende ungewiss sei.

Die EU-Beitrittskandidaten Polen, Ungarn und Tschechien sollen nach Einschätzung des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung ihre derzeit relativ flexiblen Wechselkurse zum Euro vorerst beibehalten. Das Münchener Forschungsinstitut erklärte in einer Studie, die Staaten befänden sich in einem intensiven Prozess des Strukturwandels, dessen Ende ungewiss sei. Solange Krisen nicht auf den Devisenmärkten selbst entstünden, könnten die Länder von einer eigenen Währung und der Möglichkeit profitieren, den Wechselkurs anzupassen. Das Ifo warnte angesichts der recht hohen Leistungsbilanzdefizite jedoch vor der Gefahr spekulativer Angriffe. Für kleine Staaten, die einen Beitritt zur EU anstrebten, sei hingegen eine feste Anbindung der nationalen Währung an den Euro sinnvoll. Dies gelte vor allem für die baltischen Staaten, für die die EU bereits ein wichtiger Handelspartner sei. Sie seien zu klein, um eine eigenständige, effektive Geldpolitik zu betreiben.

Für Länder, die noch weit von einer EU-Mitgliedschaft entfernt sind, empfiehlt das Ifo-Institut gleichfalls eine Anbindung an den Euro. Die schwächste Gruppe sei durch hohe Staatsdefizite und Inflation gekennzeichnet. Die Anlehnung an den Euro würde ihnen ermöglichen, eine vernünftige Marktpolitik zu übernehmen, die Inflation zurückzudrängen und Vertrauen der Finanzmärkte zu erwerben.

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