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Wirtschaft: Intel und AMD melden überraschend hohen Quartalsgewinn

PALO ALTO (ruk/HB).Die Analysten an der Wall Street waren überrascht: Die Hersteller von Mikroprozessoren scheinen wieder im Aufwind zu liegen.

PALO ALTO (ruk/HB).Die Analysten an der Wall Street waren überrascht: Die Hersteller von Mikroprozessoren scheinen wieder im Aufwind zu liegen.Zwar hatte Marktführer Intel bereits vor etwa einem Monat bekanntgegeben, daß im dritten Quartal die Vorhersagen erreicht würden.Das am Dienstag nach Börsenschluß in den USA veröffentlichte Quartalsergebnis übertraf aber die nach oben korrigierte Einschätzung von Beobachtern.Auch Rivale Advanced Micro Devices (AMD) hatte vor Tagen überraschend einen Quartalsgewinn gemeldet.

Mit einem Quartalsumsatz von 6,73 Mrd.Dollar konnte Intel im Vergleich zum Vorjahresquartal eine Steigerung von neun Prozent erreichen.Als Folge des Preiswettbewerbs auf dem PC- und Halbleitermarkt blieb der Quartalsgewinn mit 1,56 Mrd.Dollar knapp unter dem Gewinn des Vorjahresquartals (1,57 Mrd.Dollar).Der Gewinn pro Aktie lag bei 0,89 Dollar (0,88 Dollar ).

Für die ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 1998 konnte ein Umsatz von 18,66 Mrd.Dollar (18,56 Mrd.Dollar) verbucht werden.Der Gewinn verringerte sich im Vergleichszeitraum von 5,2 Mrd.Dollar auf 4,0 Mrd.Dollar.Pro Aktie sank der Gewinn von 2,89 Dollar auf 2,27 Dollar.

"Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden", sagte Craig Barrett, Präsident und CEO der Intel Corporation.In fast allen Regionen der Welt und in allen Produktbereichen habe man ein Wachstum zu verzeichnen.Auch die PC-Industrie habe, so Barrett, weiter von der starken und saisonbedingten Nachfrage profitiert und ihre Lagerbestände abbauen können.

Intels Europa-Chef Eckelmann sieht derzeit in allen europäischen Ländern ein starkes Wachstum des PC-Marktes.Dennoch gebe es, noch sehr viel Nachholbedarf, was den Einsatz von PC sowie die private und geschäftliche Nutzung des Internets anbelange.Der Kursrückgang des Dollar auf 1,64 DM im August erlaube es den US-Herstellern, ihre PC in Europa noch billiger anzubieten

Deutschland-Chef Joachim Rissmann gab in einem Gespräch mit dem Handelsblatt den Hinweis, daß im 3.Quartal eine starke Nachfrage nach den langen Schulferien auch in Europa, vor allem in Frankreich, zu verzeichnen gewesen sei.Obwohl der Marketingansatz "Back to school" typisch amerikanisch sei, scheint er nun langsam auch in Europa das Geschäft zu beflügeln.

Ferner sei bemerkswert, ergänzte Rissmann, daß der deutsche PC-Export sich inzwischen so positiv entwickelt habe, daß er fast die Größenordnung des PC-Imports erreiche.Angesichts dieser Entwicklung erscheinen die geplatzten Verkäufe der PC-Produktionen von Siemens- Nixdorf und Vobis inzwischen in einem ganz anderen Licht.Für das dritte Quartal 1998 kündigte Intel eine Quartalsdividende von 0,04 Dollar pro Aktie an, die am 1.Dezember 1998 an alle Aktionäre ausbezahlt wird, die zum Stichtag 7.November 1998 im Besitz von Intel-Aktien sind.

Für das vierte Quartal 1998 erwartet das Unternehmen einen leicht höheren Umsatz als im dritten Quartal.Erfahrungsgemäß wird der Umsatz im zweiten Halbjahr höher liegen als im ersten Halbjahr, was auch für 1998 erwartet wird.

Nach Ansicht von Industriebeobachtern sind die positiven Quartalszahlen bemerkenswert, weil auch die Konkurrenten zugelegt haben.AMD gab vergangene Woche einen Quartalsumsatz von 686 Mill.Dollar bekannt: dies entspricht einer Steigerung von rund 30 Prozent gegenüber dem Vorquartal und 15 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Quartal des Vorjahres.Zudem konnte AMD nach vielen Verlustquartalen mit einem Gewinn von einer Mill.Dollar erstmals wieder schwarze Zahlen schreiben.

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