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Wirtschaft: Intel wird langsamer

Größter Chip-Konzern erleidet Gewinneinbruch und korrigiert Umsatzprognose / WM als Hemmnis

Santa Clara - Der weltgrößte Chiphersteller Intel hat im ersten Quartal den niedrigsten Gewinn seit drei Jahren ausgewiesen. Der Überschuss fiel um 36,3 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar (1,15 Milliarden Euro). Der Umsatz ging im Vorjahresvergleich um 5,3 Prozent auf 8,9 Milliarden Dollar zurück. Das Unternehmen verwies auf ein langsameres Wachstum des PC-Marktes. Branchenexperten zufolge wirkte sich auch der wachsende Wettbewerbsdruck durch den Konkurrenten AMD aus. In Deutschland macht Intel die Fußball-WM zu schaffen, weil die Konsumenten Fernseher kaufen, aber keine Computer.

„Wir glauben, dass sich das Wachstum des PC-Marktes in den letzten Quartalen abgeschwächt hat“, sagte Intel-Chef Paul Otellini. „Das hatte einen langsameren Abbau der Chip-Lagerbestände bei unseren Kunden zur Folge, der sich im ersten Halbjahr auf unseren Umsatz auswirkt.“ AMD hatte in der vergangenen Woche mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen des Marktes teilweise übertroffen. Das Unternehmen war Intel bei der Markteinführung der neuen Doppelkern-Prozessoren (Dual Core) teilweise zuvorgekommen. Damit konnte AMD vor allem im lukrativen Server-Markt punkten.

Das Geschäft mit Unternehmenskunden sei im abgelaufenen Vierteljahr weltweit relativ schwach gewesen, sagte Intel-Deutschland-Chef Hannes Schwaderer. „Im vierten Quartal haben die Unternehmen noch viel investiert, das unterliegt einer natürlichen Saisonalität.“ Gemessen an den Stückzahlen habe Intel keine Marktanteile im Server-Bereich mehr an AMD abgeben müssen. In Deutschland falle der Absatz von PCs schwach aus, dagegen sei die „Kauflust“ bei Fernsehern sehr groß, sagte Schwaderer. „Für das zweite Halbjahr erwarten wir, dass der Markt wieder deutlich anzieht.“ Für das Gesamtjahr erwartet Intel ein Umsatzminus von drei Prozent. dpa

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