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Internationaler Luftfahrtsalon: Düstere Zukunft verdirbt das Jubiläum

Wirtschaftskrise, Auftragseinbrüche und der Absturz der Air-France-Maschine: Der 100. Geburtstag der weltgrößten Flugzeugmesse steht unter keinem guten Stern.

Die Stimmung auf dem Internationalen Luft- und Raumfahrtsalon bei Paris ist gedrückt. Die beiden dominierenden Flugzeugbauer Airbus und Boeing rechnen nicht mit einer Auftragsflut, wie es sie noch in den Vorjahren gab.

Zwar sagte der Chef des zivilen Flugzeuggeschäfts bei Boeing, Scott Carson, die Talsohle im weltweiten Verkehrswesen könnte Mitte 2010 durchschritten sein. Auch EADS, der Mutterkonzern des Konkurrenten Airbus, rechnet bald wieder mit einem Marktwachstum. So hat Qatar Airways im Rahmen der Messe 20 Airbus-Maschinen der A320-Familie im Wert von rund zwei Milliarden Dollar bestellt.

Ansonsten ist die Marktsituation schwierig. Milliardenverluste und die aktuelle Rezession drücken das Investitionsbudget der Airlines und damit deren Auftragsvolumen. Die beiden Marktführer planen deshalb deutliche Kürzungen ihrer Produktion.

Airbus hat überdies mit verfehlter Modellpolitik zu kämpfen. Hinzu kommt das Unglück, bei dem vor gut einer Woche eine A-330-Maschine von Air France mit 228 Passagieren über dem Atlantik abgestürzt war. Die Ursache ist noch ungeklärt. Momentan gehen die Ermittler jedoch davon aus, dass das Flugzeug auseinander gebrochen ist.

Die weltgrößte Luftfahrtmesse auf dem Flughafen Le Bourget dauert noch bis zum kommenden Sonntag. Zunächst bleiben die knapp 2000 Aussteller und Kunden aber unter sich. Erst am Freitag öffnet die Messe ihre Pforten auch für Besucher, mehr als 200.000 werden erwartet.

Zu sehen sein werden zahlreiche Passagiermaschinen, Kampfflugzeuge und Hubschrauber, darunter der neue russische Regionalflieger Suchoj Superjet 100 oder das weltgrößte Passagierflugzeug, die A380-800 von Airbus.

Die technisch revolutionären Neuheiten von Boeing und Airbus - das Langstreckenflugzeug 787 des US-Herstellers und der Militärtransporter Airbus A400M - wurden dagegen nicht rechtzeitig fertig. Boeing teilte jedoch mit, sein Modell solle nach zahlreichen Verzögerungen und Pannen Ende Juni zum Erstflug abheben. Airbus kämpft im Fall des A400M dagegen noch immer mit technischen Problemen.

ZEIT ONLINE, rf, dpa, Reuters

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