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Internet-Handy im Test: Google für die Hosentasche

Ab 2. Februar gibt es das neue Handy namens G1 bei T-Mobile. Ein erster Test

Berlin - Das G1 ist kein iPhone – und das ist kein Nachteil. Das erste Google- Handy, das jetzt erstmals öffentlich in Berlin von T-Mobile vorgestellt wurde, unterscheidet sich sowohl äußerlich als auch von der Technik erheblich von Apples Designhandy. Auf der Oberseite verfügt das iPhone nur über einen einzigen Knopf, um immer wieder zum Hauptbildschirm zu gelangen. Beim Google-Handy G1 sind es fünf. Damit findet man nicht nur schnell zum Ausgangspunkt zurück. Mit den Tasten zum Beginnen und Beenden eines Telefonats wird das G1 wieder zu dem, was ein Handy im Grunde noch immer ist: ein Telefon für unterwegs. Die Verständigung ist ausgezeichnet, selbst während einer G1-Präsentation.

Das Internet ist zu einem Gutteil eine Google-Welt, und diese Welt gibt es nun in einem 158 Gramm schweren Mobiltelefon. Wie am Schreibtisch wird auch unterwegs wie selbstverständlich mit Google gesucht. Die Kontakte und Termine werden über einen Google-Dienst verwaltet. E-Mails werden mit Google Mail geschrieben, ohne ein Konto bei diesem Dienst lässt sich das Handy gar nicht komfortabel nutzen. Durch die Straßen bewegt man sich per Satellitenortung GPS und Google Maps. Den nächsten Italiener kennt die „Lokale Suche“ von Google. Und zur Unterhaltung lässt man einen Film des Videodienstes Youtube laufen, einer Tochterfirma von Google. Und jedes Mal speichert Google die Anfragen mit, um so personalisierte Werbebotschaften zusenden zu können. Nicht nur Datenschützer sollten da schmerzvoll das Gesicht verziehen.

Mit dem G1 hat man das Internet allerdings auch außerhalb der Google-Welt immer dabei. Über die ausziehbare Minitastatur können auch Männerfinger Adressen eintippen oder lange Mails schreiben. Die Darstellung der Seiten auf dem großen Bildschirm ist brillant. Mit UMTS und zusätzlichem Datenturbo surft man unterwegs genauso schnell im Netz wie daheim mit DSL 6000. Zwar fehlt die schicke Multitouch-Funktion des iPhone, um Seiten oder Fotos mit zwei Fingern vergrößern zu können. Die G1-Lupe ist aber ein annehmbarer Ersatz. Andere Funktionen vermisst man eher: Es fehlt eine richtige Navigationssoftware. Das Handy kann zwar fotografieren, nimmt aber (noch) keine Videos auf. Wer seine Kontakte und Termine bislang mit Microsoft Outlook pflegte, muss umsteigen.

Doch das kann sich schnell ändern. Hinter dem G1 steht ein Zusammenschluss von Partner wie T-Mobile, Vodafone, G1-Hersteller HTC, Motorola und Samsung. Das G1 arbeitet mit einem offenen Betriebssystem namens Android, für das jeder Entwickler Programme schreiben darf. Schon jetzt gibt es mehr als 700 Anwendungen, von denen viele auch in Zukunft gratis genutzt werden können.

In einem Punkt unterscheiden sich G1 und iPhone nicht: Das mobile Internet hat seinen Preis. T-Mobile bietet das G1 mit vier Pauschaltarifen an, die zwischen 24,95 und 119,95 Euro im Monat kosten. In niedrigsten Tarif verlangt T-Mobile für das G1 59,95 Euro, ab 44,95 Euro monatlich gibt es das Handy für einen Euro. In der Kombi-Flat-Variante L ist neben dem Surfen auch das Telefonieren über das T-Mobile-Netz kostenlos. Kurt Sagatz

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