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Internet: Provider sollen Raubkopierer verwarnen

52 Prozent aller Filme, die im ersten Halbjahr in die deutschen Kinos kamen, waren illegal im Internet verfügbar. Das zeigt eine am Mittwoch vorgestellte Studie der deutschen Filmwirtschaft.

Berlin -  Raubkopien tauchten durchschnittlich 1,9 Tage nach dem Kinostart im Netz auf. Das ist ein Fortschritt gegenüber 2007, als die meisten Kopien bereits 1,3 Tage vor der Premiere über Tauschbörsen und andere Internetdienste verteilt wurden.

Jetzt fordert die Industrie, dass Internetprovider von sich aus Kunden verwarnen: Eine britische Umfrage zeige, dass 78 Prozent der männlichen Teenager illegale Downloads nach einer schriftlichen Warnung des Zugangsanbieters stoppten, sagten Geschäftsführer Jan Oesterlin von der Zukunft Kino Marketing GmbH, die für ihre Kampagne „Raubkopierer sind Verbrecher“ bekannt ist, und Matthias Leonardy von der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen. Man erwarte, dass „die Internetbranche mit uns in einen konstruktiven Dialog eintritt und sich keine Notwendigkeit für politische Lösungen ,von oben‘ ergibt“, sagte Leonardy.

Bislang müssen Rechteinhaber Strafanzeigen stellen, wenn sie Verbindungsdaten verdächtiger Internetbenutzer haben und deren Namen erfahren wollen. Manche Staatsanwaltschaften weisen solche Anzeigen inzwischen in kleineren Fällen zurück, da sie durch Massenanzeigen – hauptsächlich aus der Musikindustrie – überlastet sind. Seit 1. September gilt ein Gesetz, das zivilrechtliche Beschlüsse zur Datenherausgabe vorsieht – jedoch nur in gewerblichen Fällen. „Ab wann der Handel als gewerblich gilt, ist noch völlig unklar“, kritisierte Oesterlin. CD

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