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Zinkann

© ddp

Interview: "Die Messe ist für uns ein großer Erfolg"

Der Miele-Chef Reinhard Zinkann über Berlin und neue Technologien.

Herr Zinkann, welches Hausgerät ist für Sie persönlich das wichtigste?



Alle sind wichtig, ich möchte auf keines verzichten. Aber am meisten Spaß macht mir der Kaffeevollautomat.

Was müsste noch neu erfunden werden?

Ich glaube nicht, dass es noch etwas Vernünftiges gibt, das neu erfunden werden könnte. Aber natürlich wird die Technik immer besser – insbesondere im Bereich der Energieeffizienz. Und auch die Bedienung wird immer einfacher.

Einfache Bedienung ist schön, aber wozu braucht man kommunikationsfähige Hausgeräte?


Das ist eine Frage der Bequemlichkeit. Irgendwann werden alle Geräte im Haus so vernetzt sein, dass Sie sie vom Büro aus steuern können. Wenn Sie dann nach Hause kommen, ist zum Beispiel der Braten schon fertig. Oder Sie können die Waschmaschine dann starten, wenn der Strom am günstigsten ist.

Sie waren 2008 zum ersten Mal auf der Ifa. Hat sich das gelohnt?

Ja, das hat sich sehr gelohnt. Wir haben einen großen Zulauf auf der Ifa gehabt. Ich betrachte die Messe als großen Erfolg für die Branche.

Was muss noch besser werden?

Aus der Sicht der Hausgeräteindustrie könnte die internationale Beteiligung noch etwas größer sein.

Wer fehlt denn?

Es fehlen zum Beispiel wichtige Hersteller aus den USA. Das ist bedauerlich. Und es kommen auch noch viel zu wenig Händler aus dem Ausland nach Berlin. Auf diesen beiden Feldern ist also noch Überzeugungsarbeit zu leisten.

Für Autos hat es eine Abwrackprämie gegeben. Haben Sie das negativ zu spüren bekommen, die Kunden können ihr Geld ja nur einmal ausgeben?

Nein. Das Geschäft in Deutschland hat sich ausgesprochen erfreulich entwickelt und ist gut gewachsen.

Aber Sie fordern doch auch eine Umweltprämie für Hausgeräte?

Wir wollen eine Förderung für energieeffiziente Geräte. Da Energieeffizienz im Allgemeinen zunächst einmal teurer ist in der Anschaffung, soll der Konsument einen Anreiz bekommen, energieeffiziente Geräte zu kaufen.

Der Bundesumweltminister hatte ja mal so eine Idee. Warum wurde nichts daraus?

Dieses Projekt ist vorläufig gescheitert, und zwar mit Hinweis auf die Finanzierbarkeit. Ich sage aber ganz bewusst vorläufig, denn wenn es der Politik wirklich ernst ist mit der Förderung von mehr Energieeffizienz in den Haushalten, dann darf dies am Ende nicht das ausschlaggebende Argument sein. An diesem Thema werden wir intensiv weiterarbeiten.

Reinhard Zinkann ist geschäftsführender Gesellschafter des Hausgeräteherstellers Miele und Chef des Verbandes Elektrohausgeräte. Mit ihm sprach  Corinna Visser.

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